Thievery Corporation – Versions :: Sampler & Compilations

Wir haben nicht nachgezählt, aber mittlerweile dürfte es mehr DJ-Mix-Alben und Remix-Compilations der Thievery Corporation geben als Platten mit ihrer eigenen Musik. Was ja an sich keine schlechte Sache ist, weil Rob Garza und Eric Hilton auf ihren letzten Produzenten-Alben Downtempo-Genre-typische Schwächeleien zeigten, während ihre Remixe immer besser wurden, weil sie ganz konsequent immer mehr in Richtung Jamaika davonsegelten. Babylon Rewound aus dem Jahr 2004 zum Beispiel, die Dub-Version des 2002er Albums The Richest Man In Babylon, war eine viel anhörenswertere Sache als das „Original“. Wer also ein Herz hat für leichte esoterische Spinnereien, indische Tabla-Vibes und immer schwerer werdenden Dub, dem sei Versions, die zweite Compilation mit Thievery-Corporation-Remixes nach Abductions And Reconstructions (1999), ans selbige gelegt. „Versions“ nannten die jamaikanischen Reggae-Produzenten in den frühen 70er Jahren das, was heute „Remix“ heißt. Die beiden ehemaligen Downbeat-Heroen aus Washington verbeugen sich mit der Wahl des Albumtitels vor Lee Perry und seinen Kollegen. Daß die Bossa-Indien-Jamaika-Rechnung der Thievery Corporation bei den Bearbeitungen von Stücken von Astrud Gilberto („Who Needs Forever“) und Anoushka Shankar („Beloved“) aufgeht, ist klar, aber auch die Remixe von Nouvelle Vague („This Is Not A Love Song“) und Sarah McLachlan („Dirty Little Secret“) klingen irgendwie logisch. Seltsam, aber gut. daß ausgerechnet die Downbeat-Bearbeitung von „Strange Days“ der Doors ohne die hanfdampfenden Thievery-Zutaten auskommen muß und irgendwie nach James Last klingt. Ein neuer Track ist auch dabei: „Originality“ von Thievery Corporation feat. Sister Nancy, der legendären Dancehall-Sängerin.

www.thieverycorporation.com