The Get Up Kids
Problems
Big Scary Monsters/Alive (10.5.)
Die Ex-Emo-Punks verlieren mit dem Alternative Rock auf PROBLEMS endgültig ihre Dringlichkeit.
Einen Song von Papa geschrieben bekommen: Davor graust jedem introvertierten Teenager. Matt Pryor, Gitarrist und Sänger der Get Up Kids, interessiert das wenig. Mit der vielversprechenden Hymne „Satellite“, zwischen den Smashing Pumpkins zu Mellon-Collie-Zeiten und den Get Up Kids von 2011 angesiedelt, liefert er seinen Sohn eben dieser Peinlichkeit aus und erzählt das auch noch in jedem Interview.
AmazonDas zeigt das Problem von „Problems“ recht deutlich. Die einstigen Emo-Punks haben völlig den Bezug zu ihrem früheren Ich verloren. Bluteten sie einst für ihre Musik, klingt ihr Comeback, als habe Papa Matt nach acht Jahren seine Jungs versammelt, um „nochmal so richtig zu rocken“. Dabei machen The Get Up Kids den Eindruck einer bequemen Elternband.
Obwohl es wenig auszusetzen gibt, wirken die als Ohrwürmer angelegten Songs aber nur wie das letzte Echo vergessener Hits, ihnen fehlt jede Magie. Das ist grundsolides Handwerk mit der Ausstrahlung eines Schuhschranks. Weitgehend egal: Wohl das Schlimmste, das man über Musik sagen kann.