Thee Oh Sees – The master’s bedroom is worth spending a night in

Wahrlich ein Schlafzimmer, in dem man sich beruhigt die Nächte um die roten Ohren hauen kann: Thee Oh Sees kochen einen wild blubbernden Psycho-Eintopf aus dem Psychobilly der Cramps und dem lysergischen Garagenrock der 13th Floor Elevators. Alles ist da: das ratternde Höhlenmenschen-Schlagzeug, die Waschbrett-Gitarre, der verzerrte Gesang und die billigen Blitz- und Outer-Space-Effekte. Allerdings blubbert diese Teufelssuppe im Hier und Jetzt: Thee Oh Sees schrubben nämlich ein selig machendes ewiges Freak-Genre in die Gegenwart. Vielleicht ist dies die größte Leistung dieser Band -dass sie es schafft, ihren augenrollenden Weltraum-Rock’n’Roll zum frischesten Indiepop 2008 zu transzendieren. Tatsächlich sind Thee Oh Sees auch weder Latex-tragende Tierschänder noch Mönchskuttenträger auf LSD, sondern vier freundlich dreinblickende Menschen, denen man jederzeit bereitwillig seine Totenkopf-Sammlung anvertrauen würde. Was nicht heißt, dass sie live und auf Platte nicht die Hütte abfackelten! Produziert hat Dave Sitek (TV On The Radio), der sich mehr und mehr zur heißen In-Adresse mausertund seine freirädrigen Schützlinge hier auch mal mit Syd Barrett und den Beach Boys in den Trip-Simulator schickt. Aber diesen ganz eigenen freundlichen Wahnsinn bei gleichzeitigem Hochdruck werden Thee Oh Sees schon von vornherein mit ins Studio gebracht haben. Wer nach Hören dieser Platte nicht sofort mit zwei, drei außerirdischen Freunden eine Psychobilly-Freak-Band gründet, muss zur Strafe in der Indie-Disco der Hölle lebenslang zu Maximo Park tanzen. VÖ: 26.5.

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