The World Is A Beautiful Place & I Am No Longer Afraid To Die

Always Foreign

Epitaph/Indigo

Das Kollektiv aus Conneticut war Teil des Emo-Revival-Rudels.

Das lässt es mit dieser Platte weit hinter sich. Die Cover der ersten zwei Alben von The World Is A Beautiful Place & I Am No Longer Afraid To Die (TWIABP), WHENEVER, IF EVER (2013) und HARMLESSNESS (2015), zeigten junge Menschen, die im Wald herumtollten. Sich austobten, sich selbst und andere kennenlernten.

Auf dem Albumcover von ALWAYS FOREIGN ist der Wald in weiter Ferne – wir stehen auf einer Landstraße, wo Himmel und Erde verschwimmen. TWIABP finden sich in einer Welt wieder, wo oben plötzlich unten ist, wo nichts mehr sicher ist und heilig sowieso nicht. Anfangen tut ALWAYS… noch sehr optimistisch: „I’ll make everything look like it’s happy“, heißt es auf dem von Arpeggios und sanften Trompeten getragenen Opener.

Aber bald machen sich Gefühle von Wut, Trauer und Nostalgie Luft. TWIABP singen davon, wie man sich nach dem ersten langweiligen Job zurücksehnt, bei dem man sich in der Mittagspause betrinken konnte, ohne dass es jemand merkt. Davon, wie Menschen sich plötzlich oder langsam aus unseren Leben entfernen (die langjährige Gitarristin Nicole Shanholtzer verließ 2016 die Band). Davon, wie es ist, in einem Land aufzuwachen, in dem man seine Nachbarn nicht mehr wiedererkennt: „Can you still call it a country when all the states are broken?“

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Dabei klingt die Band manchmal nach den Giganten des Genres, dessen Revival sie vor Jahren mit befeuert haben – Jimmy Eat World z.B. Aber genauso oft trauen sie sich in für sie eher unbekannte Klanggebiete. Der Song „Fuzz Minor“, mit diesen ineinandergreifenden Riffs, erinnert an eine andere tolle Band mit einem viel zu langen Namen: …And You Will Know Us By The Trail Of Dead nämlich.

Und bei den Instrumental-Passagen greifen TWIABP gerne mal zum Mogwai-Handbuch (siehe: der epische Schluss-Hattrick von „Marine Tigers“, „Fuzz Minor“ und „Infinite Steve“). Das wird für manche sehr dick aufgetragen klingen – für andere könnte es der Sound sein, der sie durch den Tag oder die Woche oder den Monat bringt.

Klingt wie: Mogwai: Young Team (1997)/ Jimmy Eat World: Clarity (1999)/ American Football: American Football (1999)