The Wood Brothers – Loaded

Das erste Album Ways not to lose war schon deshalb ein kleine Überraschung, weil man Chris Wood von einer ganz anderen Seite kennenlernte. Da war er nicht der Bass-Groove-Terminator, den man vom Trio Medeski, Martin & Wood gewohnt war. Plötzlich pochte sein Herz im klassischen Roots-Appeal. Auslöser dafür war Bruder Oliver, der Sänger und Gitarrist bei der Bluesband King Johnson ist. Doch weil die Wood Brothers von Bill Wood gezeugt wurden, der in der US-Folkszene keine unbedeutende Nummer ist, besitzt auch Chris das nötige Old-School-Feeling. Nun also haben sich die Woodys wieder zusammengetan. Und erneut hat beider Mischung aus Eigenkompositionen und Coverversionen John Medeski als Produzent sowie als Gast an der Hammond-Orgel fungiert. Natürlich steht bei den zwölf Songs Oliver Woods anspringende Stimme mit ihrer Mischung aus fein geschmirgeltem Timbre und Ausdrucksschmelz im Mittelpunkt. Und mit der kann er die oftmals kargen Arrangements unerwartet inszenieren. Mal zu Pop-Folk-Balladen, mal zum authentischen Blues und-wie in“Pray Enough“-zu lässig-humorvollen Gospels. Das besitzt alles Stil und Geschmack. Mal ist Wood Country-Crooner („Make Me Down A Pallet On Your Floor“), mal einfühlsamer Lagerfeuer-Barde („Still Close“). Milden Gästen, die ihm an Steel-Gitarre (Darick Campbell), Violinen und Hühnerkäfigstäben (Donnie McCormick) zur Seite stehen, wird der Tradition der Staub von den Schultern geklopft. Leider nur gingen bei Jimi Hendnx‘ „Angel“ in einerflockigen Reggae-Version ein wenig die Originalitätsgäule durch.

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