The Wonder Stuff – Suspended By Stars

Es gab eine Zeit, da waren sie Oasis, James Blunt und die Arctic Monkeys in einem: The Wonder Stuff, ein Quartett aus der Nähe von Birmingham, das die britischen Charts zwischen 1988 und 1994 dominierte. Mit einer originellen Mischung aus Beatles-Pop, Folk-Rock und Post-Punk, Hits wie „The Size Of A Cow“ sowie einem charismatisch-arroganten Frontmann namens Mites Hunt. Im Königreich von Fish & Chips verkauften sie Millionen von Platten, füllten Fußballstadien und zierten die Titelbilder der Weeklies. Doch im Ausland interessierte das niemanden. Weshalb sich die Gruppe 1994 auflöste. Hunt wurde erst MTV-Moderator, dann erfolgloser Solist. 2003 reformierte er The Wonder Stuff, allerdings nur mit einem weiteren Original-Mitglied: Gitarrist Malcolm Treece. Doch richtig rund läuft es seitdem nicht. Die Band spielt vornehmlich in winzigen (englischen) Clubs, hat ein komplett ignoriertes Comeback-Album vorgelegt, und feiert ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum mit einem weiteren Flop: Suspended By Stars. Eine Mischung aus pathetischem Power-Pop und gelegentlichen Folk-Anleihen, zwar dicht und harmonisch inszeniert, aber doch ohne Überraschungsmoment, ohne zwingende Melodien. Dafür mit einem Sänger, der inzwischen knödelt wie Meat Loaf. Grausam. Genau wie die Texte, in denen sie – als mittlerweile 40-jährige Männer – das ach so romantisch-wilde Leben auf Tour beschreiben. Ein Witz. Da kann man sich nur solcher Geniestreiche wie Never Loved Elvis (l99l) und Construction For The Modern Idiot (1993) erinnern. Platten, die durch bissige Lyrics, gekonnte Zitate aus der Rockgeschichte und Ohrwürmer glänzten. Das ist anscheinend vergessen und vorbei.

www.thewonderstuff.co.uk