The Veils
Time Stays, We Go
Pitch Beast Records/Rough Trade VÖ: 26.4.
Gewohnt eigenwilliger und brodelnder Indie-Rock von den britisch-neuseeländischen Underdogs.
Diese Band kennt man, weil sie das Baby des Sohns von Barry Andrews ist. Andrews war mal bei XTC und ist immer noch treibende Kraft von Shriekback. Über schlechte Startbedingungen konnte sich der Spross nie beklagen. Er heißt Finn und hat sich mit den bisherigen Alben von The Veils jedweder Kategorisierung verweigert. Er hat immer wieder Songs abgeliefert, die nicht banal sind und in denen vulkanische Unruhe brodelt. Für den Durchbruch reichte es indes nicht. Das fand Geoff Travis, der Chef von Rough Trade Records, am Ende so enttäuschend, dass er die Band nach drei Alben nicht weiter unterstützen wollte. Bei einem solchen Vertrauensentzug kann man schon mal die Krise bekommen und an sich zweifeln. Andrews hat sich aber nicht aus dem Konzept bringen lassen. Das neue, im Laurel Canyon von Los Angeles aufgenommene Album erscheint beim eigenen Label und lässt keine Abnutzungserscheinungen erkennen. Im ausgezeichneten „Dancing With The Tornado“ steckt viel von dem, was der Titel verspricht. Andrews wirkt aufgebracht, so wie Nick Cave in seinen rabiaten Momenten. Aber er verliert nicht die Kontrolle. Es soll ja noch zu dem passen, was er sonst noch zu bieten hat. Zur Britpop-Schwärmerei „Another Night On Earth“. Zum Folk-Anflug in „Birds“. Ein Mann bleibt dran.