The Used – In Love And Death
Menschen, die an dumme Zufälle glauben, mögen es für einen außergewöhnlich dummen Zufall halten, dass gleich im ersten Song des zweiten Albums von The Used die Wörter „chemical romance“ fallen und man so zwangsläufig an die artverwandte Band My Chemical Romance denken muss, die mit ihrem in Deutschland fast zeitgleich und auf demselben Label erscheinenden zweiten Album THREE CHEERS FOR A SWEET REVENGE (siehe Seite 82] vormachen, wie man das, was The Usedaui IN LOVE AND DEATH richtig machen, falsch macht: den Mittelweg zwischen Hardcore, Punk, College-Rock und, ja doch, Emo, zu gehen und dabei etwas Zeitgerechtes, Aufregendes zu schaffen. Mit IN LOVE AND DEATH entfernen sich The Used. vier junge Männer aus Orem im Bundesstaat Utah, einen Schritt – nur einen kleinen – von den erfrischenden juvenilen Rotzigkeiten ihres namenlosen Debüts von 2002. Sänger Bert McCracken, der sein Rebellen-Image sorgsam pflegt, klingt freilich immer noch wie Ben Kowalewicz von Billy Talent, wenn er binnen Sekunden in Hysterie verfällt und sich ebenso schnell wieder fängt passend zu einem Album, auf dem jeder Song das Potenzial hat, plötzlich zu explodieren und seinen Hörer mitzureiflen in ungeahnte Abgründe. Oder Höhen: Die Spanne hier reicht von fragil („Yesterday’s Feelings“. „Hard To Say“) bis ruppig („Take It Away“), und wie beiläufig beseitigen sich alle Skepsis und Vorbehalte von selbst. An handwerklichem Geschick fehlt es The Used ebenso wenig wie an frischen Ideen.
VÖ:24.1.
www.theused.net
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