The Urbz – Sims in the City – Gamecube, PS2, Xbox, GBA :: Style Council
Image ist alles, selbst wenn uns ein Limonadenhersteller in seiner Werbung gerne etwas anderes erzählen will. Und wirklich freisprechen kann sich kaum jemand davon, dass sein Urteil über andere auch von stilistischen Dingen abhängt. Denn wenn man ehrlich ist, unterhält man sich am liebsten mit den Fremden, mit denen man sich auch optisch ein bisschen identifizieren kann. Genauso ist es bei THE URBZ, der städtischen Variante der erfolgreichen Simulation THE SIMS. Man bezieht hier als Spieler ein mickriges Apartment und kennt erst mal kein Schwein. Wie im echten Leben. Man muss einen Job finden, um sich über Wasser zu halten, essen, schlafen, Spaß haben und aufs Klo gehen. Was die Urbz von den Sims maßgeblich unterscheidet, ist, dass man auch Teil einer Jugendbewegung sein muss. Das Angebot an Gruppen, denen man sich anschließen kann, ist groß: Vom Raver über den Straßenpunk oder den HipHop-Homie bis hin zum Beatnik ist so ziemlich jeder denkbare Stereotyp vertreten. In neun hübsch designten Vierteln muss kräftig Eindruck geschunden werden. Wer die richtigen Klamotten trägt und sich mit seiner Peer-Group anzufreunden weiß, kann so zum stilistischen Stadt-Obermotz aufsteigen und einen Trend nach dem anderen setzen. Bei leicht beeinflussbaren Jugendlichen könnte dieses Spiel zwar zu abwechselnden Obsessionen mit Tattoos, Piercingsund bauchfreien Poser-Klamotten fuhren, doch wer die stereotype Überhöhung als humoristisches Element zu deuten weiß, wird viel Spaß an THE urbz haben. Jedes Viertel hat einen eigenen Stil, die Grafik ist liebevoll und vielseitig. Und seien wir doch mal ehrlich: Wer möchte nicht gern einmal sein Konterfei auf Plakatwänden und T-Shirts finden?
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