The Sundowners – Chicago Country Leqends

Diese Retrospektive stellt verdienstvollerweise nicht nur eine der hardest working bands Amerikas vor [zwischen 1960 und 1971 hatten die Sundowners 15.000 Titel im Programm]. CHICAGO COUNTRY LEGENDS erzählt die Geschichte der Country-Musik, nachdem sie von den Appalachen in die große Stadt gekommen war. Die Rolle, die Chicago bei der Geburt des Jazz in den zwanziger und dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts spielte, ist bekannt, die Historie der Elektrifizierung des Blues in den Fünfzigern und Sechzigern spielte wieder zu weiten Teilen in der windy city am Michigan-See. Country darf jetzt nachgereicht werden. Bob Boyd Ig), Don Walls Ig] und Curt Delaney lb! kamen aus dem Süden und fanden in der „RR“ Bar in Chicago ihr Zuhause. Die Sundowners schrieben wenig eigene Songs, ihr Tourplan reichte kaum über die Grenzen ihrer Wahlheimat hinaus, sie machten fast keine Studioaufnahmen, und einen Schlagzeuger beschäftigten sie auch nicht. Den Beat haben die Sundowners zwischen den Saiten entdeckt. Sie hielten Hof nahezu jeden Abend in dieser Bar, aus der 23 der 24 Aufnahmen stammen – rasante Honkytonk-Hits, Western-Standards. Traditionais, aus denen Walls‘

Gitarre herauszuschweben scheint. Feierabendswing für die hart arbeitende Bevölkerung. Der vierte Mann in der Band war das Publikum in der verrauchten Bar, singend, johlend, quasselnd. Gute Unterhaltung brachte immer schon Pointen. Die Leute liebten das. „Guess My Eyes Were Bigger Than My Heart“, „Cigarette State“. Als die Byrds und die Flying Burrito Brothers Country längst auf die Main Street geschickt hatten, spielten die Sundowners Beat zum Barndance, lässiger ist George Harrisons „Something“ nie gespielt worden. Die Cover-Zeichnung stammt von Jon Langford, der mit seinen Mekons eines Abend die Bühne des RR enterte und bei den Sundowners einen Crash-Kurs in Honkytonk nahm. Über die Verbindung Langford/Pine Valley Cosmonauts zum Label Bloodshot Records ist diese wunderbare Zusammenstellung entstanden. Boyd und Delaney haben die Veröffentlichung nicht mehr erlebt. Ihr Swing schaukelt munter und melancholisch durch die Jahrzehnte. Das klingt sehr modern und sehr anrührend.