The Stills – Without Feathers

Vielleicht war es einfach nur schlechtes Timing. Die zweite Platte von The Stills ist nämlich nicht unbedingt das. was man gemeinhin eine richtig schlechte Platte nennen würde – sie kommt nur ein bißchen zu früh. Sagen wir: vier bis fünf Monate zu früh. Wenn man sich von den warmen Soundgebilden auf Without Feathers umwabern läßt, ist das zwar angenehm, aber es verliert in seiner unaufgeregten Lässigkeit schnell seinen Reiz, wird langweilig und geht alsbald auf den Geist. Denn draußen scheint die Sonne, es blüht und sprießt überall -wer möchte da schon gerne Herbst-Musik hören? Aber auch im Jahreszeit-neutralen Raum betrachtet fällt auf, daß der Nachfolger zum 2003er-Stills-Debütalbum Logic Will Break Your Heart hinter den Möglichkeiten der Band zurückbleibt. Es wirkt so unausgegoren, wenn zum Beispiel das Piano in „Halo The Harpoon“ einfallslos vor sich hinplätschert oder wenn die Band im Opener „In The Beginning“ krampfhaft versucht, so zu klingen wie Ryan Adams vor fünf Jahren. Aber vielleicht funktioniert das ja plötzlich alles wunderbar, wenn man im Laub spazierengeht, der Atem weiße Wölkchen wirft und es so langsam wieder Zeit wird, einen Schal zu tragen. Also: kramt diese Platte im Oktober noch mal hervor. Bis dahin gibt’s aber leider nur:

www.thestills.net