The Spinto Band – Nice And Nicely Done

Die nächsten Clap Your Hands Say Yeah? Oder doch (nur) Beulah? Vielleicht die neuen Guided By Voices? Oder gar The Strokes? Klingt hochgegriffen? Schon klar. Keiner will schon wieder ausflippen müssen. Deswegen die harten Fakten: The Spinto Band sind ein Sextett aus Wilmmgton, Delaware. NICE AND NICELY DONE ist kein Debütalbum, aber das erste, das den Weg zu einem kleinen US-Label und von dort aus in gröfiere Plattenläden fand. Unter anderem auch nach England zu den Rough-Trade-Shops, die für kein Album des letzten Jahres (außer, ja genau, den klatschenden Händen …) mehr Import-Nachfragen bekamen. Aber vielleicht ist solch schwurbeliger 60s-Indie-Pop tatsächlich eher ein „Liebhaber“-Ding. Und The Spinto Band lösen sich nach einigen feinen Alben spurlos auf (siehe Beulah). Wenn nicht „Oh Mandy“ so eine feine Mandolinen-Pop-Ballade jenseits jeglicher traumatischer Schulgruppen-Assoziationen wäre. Und die mehrstimmig-harmonischen „Aaahaaah‘-Seufzer in „Direct To Helmet“ nicht das Herz hoher schlagen lassen ließen. Oder sich in „Spy Vs. Spy“ die Gitarren im Refrain so unwiderstehlich-ohrwurmig die Tonleiter nach oben schrauben würden. Das ist Pop der kleinen Dinge, er quillt herrlich (vielleicht auch zu?) abgedreht aus jeder Ritze der zehn Songs. Vielleicht enden sie als Kritikerlieblinge (siehe Guided By Voices). Dann müßte man aber versuchen, jeglichen ziemlich unweigerlich aufkommenden Bewegungsdrang konsequent zu ignorieren. Denn „Crack The Whip“ mit seinem charmanten Nonchalance-Gesang und New-Wave-Baßgroove sollte eigentlich zu endlosen Nachfragen beim Indie-Disko-DJ führen (Sind das die Strokes? Nein!) Und auch die überschäumende Euphorie der restlichen Songs sollte sich 1:1 auf die Tanzfläche übertragen lassen. Aber vielleicht ist das alles auch nur ein großartiger Irrtum. Und niemand flippt aus.

www.spintoband.com