The Spinto Band – Moonwink

Es ist schön, dass es nach wie vor Bands gibt, die sich auch nach zehnjährigem Bestehen jenseits des Mainstreams bewegen und sowohl ihre typischen Merkmale als auch ihren Willen zur Andersartigkeit beibehalten. Nachdem das Sextett The Spinto Band zuletzt mit den Arctic Monkeys und den Kooks tourte, überraschtes nun umso mehr, dass ihr neues Album moonwink sogar noch ein Schritt weiter in Richtung Obskurität geht. Die Songs beschränken sich zwar nach wie vor auf harmonischen Indiepop, den man zwischen der frühen englischen New Wave und kanadischen Bands wie den Unicorns und Arcade Fire ansiedeln darf, sind aber wesentlich sprunghafter und kreativer als zuvor. Nicht, dass es der amerikanischen Band je an Inspiration gemangelt hätte, doch die neuen Songs wechseln noch häufiger das Tempo,schlagen Haken und kommen dem ganz großen Hit immer näher. Andere, so wie „The Carnival“, verzücken durch verschrobene, leicht psychedelische Instrumentierungen oder werden von ausschweifenden Hintergrundchören begleitet („Ain’t This The Truth“), die dem Erkennungswert wesentlich zugute kommen. Bei aller Schönheit fällt einem während des letzten Drittels des Albums aber doch etwas unangenehm auf, wie zuckersüß überdreht all der Indiepop doch ist. moonwink fehlt ein leichter Ausgleich, genau die zwei Songs, die aus dem Rahmen der Bandästhetik fallen und somit die anderen noch ein wenig zwingender erscheinen lassen. Hört man die Stücke aber einzeln oder in geringeren Mengen an, haben sie einen durchaus verjüngenden Effekt, lassen einen nach jedem Mal zurück an alte Zeiten denken, als alle Bands um einen noch unverbraucht und spannend klangen. Und dass The Spinto Band das nach zehnjährigem Bestehen noch schaffen, muss man ihnen hoch anrechnen.

»>www.spintoband.com >»CD IM ME S. 51