The Sounds :: Dying To Say This To You

Von Dave Grohl über Pharre-II Williams bis hin zu Bam Margera – alle lieben den schwedischen Fünfer aus Helsingborg, der seit living in america (2002) vor allem ausgiebig amerikanische Konzertbühnen beackert. Mit über 300 Gigs und Gastspielen auf der Warped-Tour. Nur: Woher diese Begeisterung rührt, ist dem objektiven Beobachter ein Rätsel. Vielleicht liegt es an Sängerin Maja Ivarsson, deren Stimme an die von Debbie Harry, Chrissie Hynde und Pat Benatar erinnert, vielleicht aber auch daran, daß 8oer-Jahre-lastiger Synthie-Rock seit den Killers wieder voll im Trend liegt. Selbst, wenn er – wie im Falle von The Sounds – nicht einmal sonderlich gut gemacht ist. Denn im Gegensatz zu den Herren aus Vegas, die sich wunderbare Pop-Melodien aus dem Ärmel schütteln, birgt der Zweitling der Schweden kaum Überraschungen – und noch weniger Highlights. Im Gegenteil: Das Ganze ist ziemlich eintönig und durchschaubar geraten. Dabei fängt es mit „Song With A Mission“ ganz verheißungsvoll an. Da servieren The Sounds druckvollen Punk-Pop mit kantigen Stones-Riffs, wütender Frauenstimme und herrlich großkotzigen Texten. Aber schon das nachfolgende „Queen Of Apology nervt mit kitschigen Keyboards, danach geht es mit „Tony The Beat“ ganz auf die Disco-Schiene, und selbst wuchtige Garagen-Rocker wie „24 Hours“ werden mit klebrigen Synthie-Sounds zu belanglosen Bubblegum-Nummern reduziert. Was das Hauptmanko dieser Platte ist. Die antiquierte Technik wird derart penetrant und auffällig eingesetzt, daß sie nicht nur das Hörvergnügen schmälert, sondern schlichtweg nervt. Vor allem, wenn The Sounds in“.Ego“ fast Alphaville-Niveau erreichen, und in dem Song genauso wenig Abwechslung aufweisen, wie in ihrem gesamten musikalischen Vortrag. The Sounds verkaufen aufpolierte Nostalgie an eine Zeil, deren Protagonisten al immer noch aktiv und bl immer noch um Klassen besser sind. Was vor allem an der schlimmen Power-Pop-Mummer „Painting By Numbers“ und der grotesken Piano-Ballade „Night After Night“ deutlich wird. Da stößt Majas Stimme derart an ihre voluminösen Grenzen, daß sie regelrecht bricht. Das wahre Highlight dieser Platte sind denn auch die jungen Damen auf dem Cover. Die dürfen gerne zum Kaffee kommen – sofern sie keine Platte von The Sounds mitbringen. VO.23.6.

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