The Soft Moon
The Soft Moon
Captured Tracks VÖ: 16. November 2010
Postpunk? Darkwave? Surfmutationen? Die One-Man-Show von Luis Vasquez geht auf Bass-Hooks und Motorendrums in die Vollen. Ein Theaterdonner deluxe.
New Romantic, Postpunk, Krautrock, Noiserock, New Wave, Dark Wave, Garage Rock – dies ist eine gekürzte Auswahl der Etiketten, die dem Debütalbum von Luis Vasquez unter dem Logo The Soft Moon in den letzten Monaten verabreicht wurden. Nichts davon ist grundlegend falsch, nichts davon bringt The Soft Moon aber auf den Punkt. Das Entscheidende an dieser Wenn’s-denn-sein-muss-New-Romantic-Postpunk-Kraut-Noise-Wave-Garage Rock-beeinflussten Musik ist doch, dass sie mit minimalen Mitteln ein extrem großes Ergebnis erzielt.
Einen Theaterdonner deluxe, der in irgendeinem – Achtung, Etikette – Rock’n’Roll-Keller geboren wurde und nun mit einer Windmaschine aufs freie Feld gepustet wird. Soft-Moon-Hören heißt mitten in diesem zischenden, pfeifenden „Naturerlebnis“ zu stehen und die Welt drumherum wie in einem Kokon zu erleben, einer schwarzen Glocke, die sich über alles stülpt, was noch wegfliegen kann. „Breathe The Fire“ zur Eröffnung hat vielleicht die höchsten Zischwerte (auch im Gesang), „Dead Love“ in der Mitte des Albums arbeitet mit twangenden Surf-Gitarren, und „Into The Depths“ ist die Kernspaltung all dieser Sounds. Was Luis Vasquez kann, das kann er wirklich: Bass-Hooks spielen, Motorendrums anwerfen, Synthie-Sirenen einstellen. Man muss dieser Musik nur standhalten, wer das schafft, weiß, was er getan hat. The Soft Moon belohnt den Mutigen in jeder Sekunde der 38 Minuten Spielzeit.