The Singles
Was ist viel schlimmer als Dieter Bohlen und alle gecasteten Superstars und Boygroups zusammen? Fünf Alt-Hippies (inkl. Micky Wolf. Gitarrist von Rudolf Rock und die Schocker), die sich Boygroupkillers feat. Wolle „Das Tier“ nennen, eine ziemlich lustige Anti-Dieter-Bohlen Single im „erdigen Rockabilly-Sound“ aufnehmen, die sie „Tötensen-Dieter“ (Earlybird Records) nennen und auf deren Cover der Satz „Casting Kills Music“ zu lesen ist. Weg damit.
Wir wollen ja nicht zu viel Versprechen, aber.- Das nagelj neue Album von Commerciat I ßreakup, das Mitte Juni erscheinen soll, ist schon der Hammer. Vorab gibt’s die Single „Holding On“ (Ladomat/Mute/Virgin) mit sonnenscheinigem Data-Disco-Dance-Pop. Im „Erobique Retouch“ wird’s dann noch ein bisschen sonnenscheiniger.
Sagen wir es doch mal so: Franz Ferdinand könnten jeden der elf Songs ihres superfantastischen Debütalbums als Single auskoppeln, weil: nur Hits. „Matinee‘ (Domino/Rough Trade) ist auch so einer, mit den richtigen Hooklines, den richtigen Breaks. dem richtigen Trash-Groove. Dazu gibt es: „Better In Hoboken “ 1= die Akustikversion des Albumtracks „Jacquetine“) und „Forty Feet“ 1= die Akustikversion von „40 Ff).
Wenn ein Sanger einer Band . -ein Soloalbum aufnimmt, hat vMM‘ das sicher etwas ganz Bestimmtes zu bedeuten. Aber
was? Keine Ahnung. „Zu elektrisch‘ (Four Music/Columbia/Sony Music! ist die Vorabsingle zum Soloalbum von Freundeskreis-Mann Max Herre. Das ist ein ziemlich crazy rockender Icrazy im Sinne von … nun ja … und rockend im Rock-Sinne) HipHop-Track mit exaltierten „hu hu hu“-Schreien und Sätzen wie diesem: „Max Herre. Ich bin es wirklich. Hahaha. Ich fühl‘ mich gut, fühl‘ mich wieder wie 19. Young blood.“ Muss man wahrscheinlich zweimal anhören.
m^g Die Nummer 16 der verdienst^ I vollen Speicher-Maxi-Reihe ^^ des verdienstvollen Kölner ________ I Kompakt-Labels teilen sich Mike Ink und Burger Industries (aka Jörg „The Modernist“ Burger). Geprier sen sei der Roland TB-303: Mike Ink holt für“.Speicher 16″ IKompakt) seinen eigenen Acid-Klassiker „Playing With Knives‘ aus dem Keller, während Burger mit dem schicken Tech-House-Stampfer „Derby‘ für feuchte Augen sorgt.
Bleiben wir noch ein bisschen in „dieser Ecke“, also in Köln. Bei Justus Köhncke. Dem ist wieder mal etwas sehr Gutes eingefallen. Die Maxi-Single“.Zwei Photonen “ (Kompakt) hat mit der A-Seite „Timecode“ schon mal einen Überhit zu bieten. Das ist ein Breitwand-Electro-Disco-Kracher ohne Netz und doppelten Boden. „The Answer Is Yes‚ auf der B-Seite muss man dagegen schon mögen: halt ein Pop-Song (Gesang, Gesang) mit so ein bisschen Elektronikzeugs.
Weitere Indizien für die sanfte Repolitisierung der bundesdeutschen Musik: Die Mediengruppe Telekommander äußert sich auf „Trend (Mute/Virgin) uneklig über die mediendominierte Welt voller Fashion, Design. Lifestyle, Geheimtipps, Must-Haves und das ganze Zeug. Nebenbei ist „Trend“ (plus der ein oder andere nette Remix davon! ein unverschämter Indie-Disco-Trash-Hit.
Nur Hits diesmal, bei Licht betrachtet. Auch dieser hier. Miss Kittin kommt demächst I mit ihrem ersten „richtigen“ Album, bei dem Menschen, die zu Chicks On Speed lauf dem einen Ende der Skala) und zu Peaches (auf dem anderen! nicht nein sagen, auch ja sagen werden. „Professional Distortion“ (Labels/Virgin) ist schwer rockender TechHop mit memorabler Bassline; in den diversen Remixes wird das tanzbarer (Modeselektorl und ultraverzerrt lOtto von Schirach).
Drei Minuten und 55 Sekunden noch hier in der Marantz-Arena in München für I „Vielleicht“ (Söhne Mannheims/Universal), die neue Single der Söhne Mannheims. Unaufhörlich prasseln die Bytes hernieder, es ist schwer, aber die Zuhörer harren aus. Eine neue Single der Söhne Mannheims ist nur alle paar Jahre. Moses P. hat den Ball verloren – diesmal an Michael Herberger, den musikalischen Direktor der Söhne Mannheims. Herberger nach innen geflankt. Kopfball – abgewehrt. Aus dem Hintergrund müsste Xavier Naidoo schießen. Naidoo schießt… Toooor! Toooor! Toooor! Toooor!
[ In Berlin, wo die allermeisten Sachen, wie man weiß, schon sehr viel früher pas-I sieren als im Rest der Republik, dreht sich“.Falschrum“ (Tapete/Indigo), die neue Single der Musikgruppe Tele (jetzt auch Berlin – wieallel, schon seit einigen Wochen als Bootleg auf den Plattentellern der nicht wenigen „angesagten“ Clubs. Und natürlich haben sie Recht, die Berliner, wenn sie zu dieser Musik ausflippen: eine federnde Oisco-Funk-Pop-Indie-Hymne mit einem die REKLAMATioNsartigen Keyboard-Motiv, bei der man nicht anders kann als ausflippen. Das ist schon, das ist toll und liegt mitnichten allein daran, dass Judith Hotofernes und Helden-Produzent Patrick „El Pattino“ Majer ihre Hände beim neuen Tele-Album (soll im Spätsommer veröffentlicht werden) im Spiel gehabt haben werden. Dieser Song ist nämlich richtigrum.
I Wer sich das noch aktuelle [nebenbei: verdammt noch-I mal ziemlich sehr famose) Chicks-On-Speed-Album 99 cents ganz bis zum Schtuss angehört hat, ist auf „Flame On“ IChicks On Speed Records/Hausmusik/Indigo) gestoßen, den „hidden track“, den die Chicks On Speed zusammen mil Maiko Vainio von Pan Sonic zusammengeschraubt haben. Der schwere, spooky Ambient-Brocken mit Dub-Elementen muss auf der B-Seite ohne die wunderbaren Stimmen der Chx auskommen. Das kommt dann als formschöne 10-lnch unter dem folgerichtigen Namen Mika Vainio/Chicks On Speed in die Schallplattenläden. s
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