The Shins – Wincing The Night Away

Es ist mittlerweile Allgemeinwissen, dass Natalie Portman in dem wundervollen Film“.Garden State“ die Behauptung aufstellte, das himmlische“.New Slang“ von The Shins sei dazu angetan, das Leben zu verändern. Kann Musikdasdenn?Kannein einzelner Song die Gefühle, Überlegungen und Intuitionen eines ganzen Lebens so auf den Punkt bringen, dass sich mit einem Mal eine Wahrheit enthüllt, die zuvor unsichtbar war? „New Slang“ konnte das, einen signifikanten Moment so klar zu reflektieren, dass sich daraus eine vage und doch durch alle Poren spürbare Vorstellung eines Lebens vermittelte, das über das alltägliche Müssen hinauswächst. Das ist wahrscheinlich das Äußerste, das Popmusik zu leisten in der Lage ist, und eine Band, die einmal einen so luziden Punkt in ihrem Schaffen erreicht hat. tut sich naturgemäß schwer, den daraus folgenden Erwartungen gerecht zu werden. Es wäre unfair, wincing the night away daraus einen Strick zu drehen, denn allem, das The Shins auf ihrem dritten Album tun, gebührt fraglos höchster Respekt. Die Brian-Wilsonsche Melodieseligkeit wirkt immer noch wie Sonnenstrahlen aufs verschlafene Gemüt, James Mercer nistet sich mit seinem charakteristischen Gesang im Bewusstsein ein, als wäre er ein seit Kindertagen vertrauter Freund, die Leichtigkeit, mit der die Einfälle dahertänzeln, ist zauberhaft. Die Überraschungen enthüllen sich in den Details: ein derangierter Synthie in“.Spilt Needles“. eine hypnotisch monotone Nachtwanderung in „Sleeping Lessons , die trägen Streicher in“.Red Rabbits“. The Jesus And Mary Chain, Mazzy Star und Yo La Tengo stehen Pate für den voller und breiter gewordenen Sound der Shins, eine kleine Sensation ist „Sea Legs“, das mit HipHop-Beat, funky Gitarre und altmodischem 70er-Jahre-Synthesizer alle Versprechen hält, die Beck mit seinem jüngsten Album gegeben hat. wincing the night away wird niemandes Leben verändern, aber es kann mit Sicherheit ein guter Wegbegleiter sein. VO: 26.1.

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