The Secret History Of Rock & Roll, Vol. 5-9

Auf der Suche nach den Wurzeln des Rock: Originalaufnahmen von Leadbelly. Sonny Boy Williamson, Arthur Crudup, Blind Willie McTell und andere.

Schön, dass die populäre Musik des 20. Jahrhunderts der Nachwelt erhalten ist. Nur: Wer soll ohne profundes Vorwissen Meilensteine von musikalischer B-Ware unterscheiden, vorbildlich restaurierte Originale von schludriger Ramschware? Die Compilation-Reihe the secret history of rock 5 roll ist der gelungene Versuch, die Wurzeln des Rock anhand sorgfältig editierter Orignalaufnahmen des RCA Victor Labels Bluebird freizulegen. Teil eins bis vier der Serie erschien vor einem Jahr und befasste sich mit den verschiedenen Aspekten der Entwicklung des Blues. Die nun erschienenen Folgen fünf bis neun sind einzelnen Künstlern gewidmet. Der Archaischste darunter: Blind Willie McTell (1901-1959. VOL. 9: stateboro bluesI, jener legendäre Einzelgänger, der Ende der 20er Jahre die zwölfsaitige Gitarre als Begleitinstrument etablierte und so Monumentales hinterließ wie den später bei Allman Brothers und Taj Mahal zu Ehren gekommenen Titeltrack. Mindestens genau- so wichtig: Leadbelly I1888-1949I. Er sang am 15. Juni 1940 im RCA-Studio in New York und spielte mit dem Golden Gate Quartet 26 Songs ein, die unter dem Titel the mionight Special and other southern PRisoN sonss als quasi erstes Blues-Konzeptalbum erschienen hier komplett versammelt als vol. 5. take this hammer. Zu hören sind u.a. zwei Klassiker, ohne die die britische Skiffle-Bewegung der fünfziger Jahre nicht zu denken wäre: „Rock Island Line“ und „The Midnight Special“. Schlicht der einflussreichste Harpspieler der Vorkriegs-Ära und mit der wichtigste Architekt des Chicago Blues war Sonny Boy Witliamson (1914-1948, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Bluesmann, der bis zu seinem Tod 1965 auch in Europa tourte). Seine hier als vol. 8: blue biro blues versammelten Aufnahmen von 1937 bis 1947 umfassen ebenfalls jede Menge Vorlagen für Rockbands, die zwei Jahrzehnte später damit Furore machten, etwa „Good Morning, School Girl“ oder „Sugar Mama Blues“. Last but not least: Arthur „Big Boy“ Crudup I1905-1974). Er wurde allein schon deshalb unsterblich, weil der junge Elvis Presley mit Crudups kurz zuvor erschienenem Original „Thafs All Right“ 1954 das lostrat, was dann umgehend den Restplaneten als Rock’n’Roll erobern sollte. Weitere Crudup-Songs brachten es ebenfalls zu Klassikern:“.So Glad You’re Mine“, „My Baby Left Me“ und der „Mean Old Frisco Blues“, hier auf VOL. 7: ROCK ME MAHMA ZU hören. VOL. 6:

poor man’S heaven referiert ein spezielles Thema, das für die Entwicklung der sozial reportierenden Popmusik und für das, was wir heute Americana nennen, von nicht zu unterschätzender Bedeutung war: die in der Zeit der Great Depression, vom Börsencrash am 29. November 1929 bis zum Angriff der Japaner auf Pearl Harbour (7-Dezember 1941), entstandenen Popsongs, die sich mit der sozialen Wirklichkeit der Vereinigten Statten beschäftigen. Fazit:

THE SECRET HISTORY OF ROCK » ROLL legt das Fundament offen, auf dem die Rockmusik bis heute fußt. Essenziell.