The Sea And Cake :: The Moonlight Butterfly
Thrill Jockey/Rough Trade
Konzentrisch kreisende Soft-Rock-Songs, die auch schon mal zehn Minuten lang dauern dürfen.
Wie lange ist es eigentlich schon her, dass der Sound von The Sea And Cake als Novität gefeiert wurde, dieses durchaus an Samba und Bossa geschulte Soft-Pop-Ding, das aus einem anderen Universum zu uns herübergeweht kam? Selten hat die Idee des Postrock sich in solch einem Wohlklang verstecken dürfen wie bei der Musik von The Sea And Cake. Was Sam Prekop und Archer Prewitt (Gitarren), Eric Claridge (Bass) und John McEntire (Schlagzeug) im zwanzigsten Bandjahr auf ihrem neunten (Mini-)Album The Moonlight Butterfly spielen, ist auf gewisse Weise schon von der Wirklichkeit der Popmusik eingeholt worden. Die Stilelemente, die bei der Band aus Chicago auftauchen, haben anderenorts längst ein Eigenleben entwickeln können. Bei The Sea And Cake, diesem Verbund erklärter Tüftler und Feingeister, kommen sie wieder zusammen, allerdings mit kleinen Unterschieden zum Damals, an das wir uns nur schwer erinnern. Die Songs ziehen schon einmal fünf oder zehn Minuten lang konzentrisch ihre Kreise, lassen Raum für ausgedehntere Instrumentalpassagen, in denen auch die Synthesizer den Ton angeben dürfen. Die Songs von The Sea And Cake leben in ihrem eigenen Tempo.
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