The Roots :: Undun
Def Jam/Universal
Ein Konzeptalbum, das einen neuen Höhepunkt im Schaffen der HipHop-Band aus Philadelphia darstellt
2011 war ein gutes Jahr für The Roots. Sie traten in den USA wie zuletzt üblich als Hausmusiker in der Late-Night-Show von Jimmy Fallon auf, wo sie die republikanische Präsidentschaftskandidatin Michele Bachmann mit ein paar Akkorden aus Fishbones „Lying Ass Bitch“ empfingen. Sie haben ein Album mit Soulsängerin Betty Wright veröffentlicht. Bei so viel Ablenkung würde man es der Band fast verzeihen, wenn sie zwischendurch bei der Produktion eines eigenen Albums mal schwächere Qualität ablieferte, aber da muss man keine Befürchtungen haben. Für ihr elftes eigenes Album haben sich The Roots mal wieder etwas Neues ausgedacht. Es ist ein Konzeptalbum, das sich mit dem Leben des 1999 sehr jung verstorbenen Redford Stephens beschäftigt. Seine Geschichte steht exemplarisch für einen Jungen aus dem Armenviertel, der auf die schiefe Bahn gerät. Unter diesen Umständen versteht es sich von selbst, dass über dem Album ein düsterer Schleier liegt. Doch unter die Angespanntheit mischt sich immer wieder ein Moment heilender Kraft, das in „The Other Side“ durch kraftvollen Gesang von Bilal zum Ausdruck kommt. The Roots sind längst mehr als eine normale Hip-Hop-Gruppe. Sie können ohne Mühe auf Pop, Jazz, Rock oder Soul umschalten und ihren Tracks damit eine besondere Richtung geben. Dass sich die Schreibweise des Albumtitels mit der eines Songs von The Guess Who deckt, mit dem es zudem inhaltliche Berührungspunkte gibt, ist dafür ein gutes Beispiel.
Key Tracks: „One Time“, „The Other Side“, „Lighthouse“
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