The Rolling Stones :: The Brussels Affair

www.stonesarchive.com

Die „Greatest Rock’n’Roll Band On Earth“ öffnet endlich ihre Archive, die vor unveröffentlichten Songs nur so überquellen. Teil 1: ein als Bootleg legendärer Livemitschnitt von 1973

Jahrzehnte lang hat sich nichts getan, was die Veröffentlichung von Outtakes, Demos, Alternative Versions und Live-Konzerten der Rolling Stones abseits der offiziellen Releases betrifft. Damit ist nun Schluss: Zum 50-jährigen Bühnenjubiläum der Stones vertreibt ab sofort www.stonesarchive.com, eine eigens von www.rollingstones.com eingerichtete Website, offiziell bis dato auf Tonträger Ungehörtes und Ungesehenes. Musik, die es bislang nur im Archiv oder auf Bootlegs gegeben hat. Den Anfang macht der Download des Konzertmitschnitts The Brussels Affair, einst unter diversen Titeln ein Verkaufshit auf dem Schwarzmarkt. Vor allem aber ein Hörgenuss – vom Opener „Brown Sugar“ bis hin zum finalen „Street Fighting Man“. Aufgezeichnet von Andy Johns mit dem Rolling Stones Mobile bei zwei Terminen am 17. Oktober 1973 im Brüsseler Foret Nationale im Rahmen einer 42 Termine umfassenden Europatournee. In gruppendynamischer Bestform befand sich die „Greatest Rock’n’Roll Band On Earth“ seinerzeit in erweiterter Besetzung mit Keyboarder Billy Preston sowie der Horn-Sektion Bobby Keys (Saxofon), Trevor Lawrence (Saxofon) und Steve Madaio (Trompete, Posaune). Für den famosen Sologitarristen Mick Taylor, der mit filigraner Fingerfertigkeit Keith Richards rhythmisches Stakkato kongenial ergänzt, wurde es die letzte Tourneereise mit den Stones. Eine derartige Kombination gelang mit Taylors Nachfolger Ron Wood nie. Taylor betätigte sich bei den fünf Studiowerken an denen er beteiligt war, auch als Komponist – ohne jemals einen Credit von den egomanischen Glimmer-Twins Jagger/Richards erhalten zu haben. Sein flüssiges Melodiespiel in den Klassikern „Gimme Shelter“, „Midnight Rambler“, „You Can’t Always Get What You Want“, „Jumping Jack Flash“ ist schlicht brillant. Ebenfalls ausgezeichnet sind jene vier Songs des im Stones-Kanon stets zu Unrecht abgekanzelten Albums Goats Head Soup, das zum Zeitpunkt der Tournee beworben wurde: Bei der Ballade „Angie“ dominieren Billy Prestons Klavierimpressionen, bei der Riff-Orgie „Dancing With Mr. D.“ spielen Taylor/Richards absolut deckungsgleich, Chuck Berrys unvergleichlichem Stil gewidmet ist der Muntermacher „Star Star“ und auf dem funky „Doo Doo Doo Doo Doo (Heartbreaker)“ feuern die Bläser aus sämtlichen Rohren. Möglich gemacht hat den transparenten Klangzauber Bob Clearmountain, der sich für den kristallklaren 3-D-Mix direkt bei den Master Tapes bedienen durfte.

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