The Residents
Metal, Meat & Bone (The Songs Of Dyin’ Dog)
Cherry Red/Rough Trade (VÖ: 10.7.)
16 Songs aus dem Demobook eines vergessenen Bluesmannes aus Louisiana – eine Widmung im elektronoiden Kauderwelsch der beliebten Eyeballs.
Grundsätzlich haben die Residents als Popkulturkenner, die sie ja seit mehr als vier Jahrzehnten sind, Tribute- Songs und Alben zu einem ihrer Kerngeschäfte erklärt. Und es war immer mehr als nur ein guter Witz, wenn sie Elvis, den Beatles und den anderen Großen ihre Grüße entboten.
AmazonMit den 16 Songs des lang vergessenen Bluesmanns Alvin „Dyin’ Dog“ Snow verhält es sich dann doch etwas anders, METAL, MEAT & BONE kommt auch einer Ausgrabung für ein nicht unbedingt Blues-festes Publikum gleich. Eine Kollektion von Snows Originalen ist auf einer zweiten CD versammelt, Demos aus der Mitte der 1970er, die den Sänger aus Louisiana als Metalband-verdächtigen Knarr- und Kreischbolzen in stellenweise bizarren musikalischen Kontexten vorstellen. Der große Unterschied zum übrigen Tribute-Werk der beliebten Eyeballs ist aber der: Hier wird keine Popkultur gespiegelt, hier wird auf den Spuren der eigenen Vergangenheit erzählt.
Es ist eine Liebeserklärung und auch eine Heimatgeschichte geworden, Snow kam aus der Ecke, in der die Residents ihre Jugendtage verschenkten. Jetzt spielen die ewigen Avantgardisten sich und ihrer Community den Regional-Blues aus Louisiana in Form von Strychnin-haltigen Proben, von grotesken Abwandlungen zu. In einem Mix aus Fiktion und Reality-Show, der sich noch Bahn bricht durch die kosmischsten Chöre und komischsten Keyboards, die zuletzt zu hören waren.