The Raveonettes – In And Out Of Control

Wenn dir das Leben eine Zitrone reicht. Trotziger Noise’n‘ Roll: Alles scheiße, wir haben trotzdem Spaß! An Weihnachten ist die Freude am größten, wenn genau das unterm Baum liegt, was auf dem Wunschzettel in schönster Schreibschrift gelistet war. Und deshalb ist es auch gut, dass TheRaveonettes trotz dess Versprechen, sich nie zu wiederholen (was sie auch nicht tun), immer genau so klingen, wie man es von ihnen erwartet: Auf IN AND OUT OF CONTROL dröhnt’s gewohnt beständig. Die sexy Lo-Fi-Asthetik und der 50er-Jahre-Rock’n‘ Roll lassen die Dänen nach LUST LUST LUST aber deutlich spritziger klingen. Beach Boys, fuzzy Gitarren – hui, ist das fröhlich! Die Upbeat-Melodien strahlen vor Glück. Nicht so die Texte: Bang! You’re so evil baby, bang! Beziehungstragödien; „Boys tcho rape“ – rape, also vergewaltigen!! – sollen zerstört werden, da endet der „Last Dance“ in einer Überdosis, der unglücklich Verliebte stürzt sich von der Brooklyn Bridge; und immer wieder Drogen, Liebe, Tod. Großartige Gegensätze zwischen Romantik und knallharter Realität. The Raveonectes verleugnen nonchalant die Dramatik in ihren Texten und treiben noisig bis zur Schmerzgrenze unartigen Mädchen und Buben die Flausen aus dem Kopf. Wer nicht hören will, muss fühlen, und dann kann man immer noch das Beste draus machen.