The Pastels

Slow Summits

Domino/Good To Go 24.5.

Das Comeback-Album der Glasgower: ein Besuch im Trödelladen des Pop.

Warum erleben wir jetzt in kurzen Abständen die Rückkehr von Pop-Legenden nach gefühlten Ewigkeiten? Müsste man mal David Bowie oder My Bloody Valentine fragen, oder die Pastels. SLOW SUMMITS ist ihre erste Platte seit ILLUMINATION 1997. Die frühen Songs der Indie-Popper aus Glasgow klangen etwas garagiger als die der Kollegen aus dem Shoegaze-Fach, My Bloody Valentine oder Ride. Mit den späteren Veröffentlichungen der Band betraten wir einen Kosmos der Unaufgeregtheit, der nicht mehr in den Wendekreisen von Punk, Postpunk oder Postrock zu liegen schien. Jetzt also das Original-Sixpack mit neun Songs, aufgezeichnet mit einem halben Dutzend Buddys, die für die Intarsienarbeiten am fein geschnitzten Songkorpus ins Studio gebeten wurden (Teen­age Fanclubs Norman Blake, To Rococo Rots Stefan Schneider und Ronald Lippok, Craig Armstrong und Produzent John McEntire). SLOW SUMMITS kommt einem Besuch im Trödelladen des Pop gleich. Was so an hübschen Altertümchen aufzugabeln war, haben die Pastels mitgenommen und aufgemöbelt; dabei entstanden zauberhaft dahintrudelnde Lieder wie „Secret Music“ und „Kicking Leaves“ und ein Beinahe-Soul-Song („Check Your Heart“), der im Refrain Petula Clarks „Downtown“ wachruft. Bei dem einen oder anderen Streicherarrangement darf man sich auch fragen, ob die Pastels dereinst Belle And Sebastian beeinflussten oder Belle And Sebastian später die Pastels. Mit SLOW SUMMITS ist den Pastels eine melancholische Anschlussplatte an ihre letzten Aufnahmen gelungen, eine bilderstarke Erinnerungsmusik, die in jedem Moment selbstbewusst im Hier und Heute steht.