The Orb – Bicycles And Trycycles
Alex Pattersons Fahrradausflug vom Ambient-Kitsch- ins Minimal-Techno-Land.
Alex Paterson ist immer wieder für ein Sensatiönchen gut. Wobei natürlich zu sagen ist, dass sich der Sensationsgrad von Sensationen ja nicht zuletzt über den Sensationsgrad anderer Sensationen im selben Umfeld definiert. Als die Dritte-Generation-Elektroniker und Ambient-House-Erfinder The Orb im vergangenen Jahr die Maxi „Cool Harbour“ auf dem Kölner Kompakt-Label veröffentlichten, war das in zweierlei Hinsicht eine kleine Sensation. Erstens brachen The Orb damit den inner circle der Kölner Elektronik-Posse auf, und zweitens hat sich Dr. Alex Patersons Projekt neu positioniert – vom schön-kitschigen Ambient zum minimalistischen Techno-Gefrickel. Während sich die Sensationen bei Erste-Generation-Elektronikern wie Kraftwerk darin erschöpfen, vollkommen unberührt von aktuellen Strömungen als Kraftwerk identifizierbar zu bleiben, bicycles and tricycles erscheint jetzt auf dem britischen Indie-Label The Hexus, nachdem das Album bereits im März 2003 in Japan veröffentlicht wurde. Hübsch anzuhören, wie sich der funky Minimal-Techno von den Kompakt-Tracks „Gee Strings“ und „Dilmun (hier in leicht modifizierten Versionen] neben Middle-Oldschool-Orb-Sounds. HipHop-, Breakbeat-, Dub-Einflüssen und immer wieder diesen Achtziger-Jahre-Prog-Ambient-Schmalz schiebt, den man einer Band wie Tangerine Dream um die Ohren hauen würde. Zur aktuellen The-Orb-Inkarnation gehört übrigens wieder Schlagzeug-Legende Simon Phillips. Alex Paterson ist immer wieder für eine Sensationellen gut.
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