The Offspring

Let The Bad Times Roll

Concord/Universal (VÖ. 16.4.)

Die Band, die für Millionen die Tür zur Punk-Welt aufriss, schmort im eigenen Saft.

Und jetzt alle: A-WAAYYWHOOAA, YEAH, YEAH-HEY-HEY! „Self-Esteem“ war 1995 der größte Hit auf SMASH (1994), dem erfolgreichsten Album, das jemals auf einem Indie-Label (Epitaph, gegründet von Bad-Religion-Gitarrist Brett Gurewitz) erschienen ist. Das Video dazu rotierte auf MTV und machte aus Millionen von Kids Punk-affine Menschen – manche vorübergehend, manche fürs Leben.

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25 Jahre später ist es unwahrscheinlich, dass ein neues Offspring-Album junge Menschen zu Punks macht. Das liegt einmal am Zustand der Subkultur generell, aber auch an den Songs auf LET THE BAD TIMES ROLL. „Army Of One“ geht zwar stark nach vorne, und kombiniert höchst befriedigende Skate-Punk-Harmonien mit an The Cramps erinnernden Psychobilly-Elementen.

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Vereinzelt gelingt es Frontmann Dexter  Holland auch, sein ewiges Themengebiet von alleingelassenen Einzelgängern neu auszuloten: „My bed is my throne / Grief is the weight / Breaking these bones“, singt er in „Breaking These Bones“, und malt so ein lebendiges Bild eines von Depressionen gelähmten Menschen.

LET THE BAD TIMES ROLL bietet leider wenig wirklich Spannendes

Ansonsten gibt es leider wenig wirklich Spannendes: eine instrumentale „Punk“-Version des Edvard-Grieg-Gassenhauers „In der Halle des Bergkönigs“ (warum auch immer), den obligatorischen Offspring-Nonsens-Song mit Bläsern („We Never Have Sex Anymore“), und eine in vergangenen Jahren bereits live gespielte Piano-Version der Ballade „Gone Away“, die dem Original keine neuen Impulse geben kann.

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In normalen Zeiten hätte dieses Album wahrscheinlich dazu geführt, dass The Offspring mal wieder auf der Zeppelin Stage bei Rock am Ring spielen. Einen Festivalsommer wird es höchstwahrscheinlich nicht geben, ein Publikum findet dieses Album wahrscheinlich trotzdem.

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