The Men
New Moon
Sacred Bones/Cargo
Klassik-Rock-Radio – neu eingespielt.
Mit solch einem Bandnamen wird man zwar nicht zum Klickmonster, aber so was wie dieses seltsame Internet ist The Men eh viel zu neumodisch. Für ihr viertes Album NEW MOON zog das Quartett aus dem heimischen Brooklyn in ein Studio in den Catskill Mountains, weil dort mit „technischen Limitationen“ zu rechnen war. Dermaßen eingeschränkt sind Songs entstanden, die sich streng am popmusikalischen Wissensstand von vor 40 Jahren orientieren. Der „Bird Song“ scheint aus dem Fundus von The Band zu stammen, „I Saw Her Face“ haben Big Star auf dem Studioboden vergessen, „Supermoon“ ist nur deshalb nicht schon auf einer Led-Zeppelin-Platte erschienen, weil Jimmy Page beim Gitarrensolo nicht seinen allerbesten Tag erwischt hatte, und „The Seeds“ heißt nicht nur so, sondern könnte tatsächlich dereinst in der Garage von Sky Saxon entstanden sein. Das ganze Album klingt deshalb folgerichtig wie eine dieser Compilations, für die zu nachtschlafender Zeit auf Spartensendern geworben wird: Das Beste aus den späten Sixties und frühen Seventies auf nur einer CD!!! Die unsterblichen Hits Ihrer Jugend!!! Das goldene Zeitalter der Rockmusik!!! Und zumindest das grandiose „Half Angel Half Light“ hat solch eine Jubelarie tatsächlich verdient.