The Locust – New Erections

Die Noise-Terroristen The Locust verstehen sich als wandelnde Herausforderung, ihr erklärtes Ziel ist die radikale Veränderung menschlicher Hörgewohnheiten. Brüder im Geiste sind Atari Teenage Riot, Fantömas, Naked City sowie die frühen Einstürzenden Neubauten. Live präsentieren The Locust ihre grelle Musik in einheitlichen Kostümen und Gesichtsmasken, dabei sehen sich alle vier Mitglieder als Frontleute und bilden eine Phalanx auf der Bühne. Anno 2007 hat sich der Sound „zwischen Post-Futurismus und modernem Primitiuismus“ (Band-Info) gewandelt. Dominierte früher ohrenbetäubender Hardcore das Klangbild, bewegen sich die elf Titel von NewErections eher in mittlerem Tempo. Fiepende Synthis erinnern an Geräusche, die in modernen Hi-Tech-Büros ertönen. DasjugendlicheAggro-Organ von Justin Pearson bildet einen krassen Gegensatz, seineempörten Schreie erinnern daran, dass The Locust ursprünglich aus der Punk/Grindcore-Ecke stammen. Ansonsten tendiert das Album stark in Richtung Avantgarde-Kunst. Fragt sich am Ende nur, was sich hinter dem Albumtitel verbirgt. Ist new erections eine Forderung oder glaubt die Band, gar akustisches Viagra produziert zu haben? Letzteresweiß der Kritiker-funktioniert nicht. Wirkt eher dämpfend.>» www.thelocust.com