Nach längerer Pause beschreibt Singer/Songwriter Stephen Duffy seine Glücksmomente im Stile eines stillen Charismatikers.

Das letzte Album hieß RUNOUT GROOVE, danach verabschiedete sich Stephen Duffy eine Weile aus dem Veröffentlichungsbetrieb. Er hat geheiratet und ist nach Cornwall gezogen. Das hat ihm gutgetan. In einem kleinen Beiheft, das mit dem Titel „Bohemia Forever!“ überschrieben ist, spricht er von der Freude an der Rückkehr zur Musik und der Arbeit an diesem neunten Album. Man muss auch nicht lange warten, bis man in den Songs zum ersten Mal auf die Beschreibung von Glücksmomenten trifft. „Have I told you that I love you?“, fragt Duffy in „The First Song Of Spring“. Das für The Lilac Time charakteristische Country-Flair ist sehr präsent, dazu ist alles mit Streicherklängen verziert. In „She Writes A Symphony“ geht es um die Gründung einer Familie, begleitet von einem vorsichtig gesetzten Rhythmus und einigen charmanten Doo-doo-doos.

Abgerundet wird der persönliche Einstieg mit „The Wedding Song“, wo man wieder auf Country, Chöre, Streicher und Pedal Steel stößt. Die Dinge sind aber nicht immer ganz eindeutig. Im Titelsong sehnt sich Duffy nach der Stimmung eines Kindes zur Weihnachtszeit. Fast gleichzeitig erzählt er von einer Mariachi-Band, die in den Zug gestiegen ist, um die Schmerzen auf der Welt zu mildern.

Ungewöhnlich ruppig geht es in „Rag Tag & Bobtails“ zu. Auf keinen Fall sollte man bei NO SAD SONGS – trotz seines Titels – mit der Fröhlichkeit rechnen, die man von „Return To Yesterday“ oder „The Girl Who Waves At Trains“ kennt. Das würde nicht mehr zu einem Mann passen, der jetzt etwas abseits wie ein stiller Charismatiker lebt.