The Lathums
From Nothing To A Little Bit More
Island/Universal (VÖ: 3.3.)
Die Briten präsentieren platzhalterfrei-perfektes Pop-Pathos.
Schon das Debüt der Briten, HOW BEAUTIFUL LIFE CAN BE, schlug 2021 in ihrer Heimat große Wellen und bescherte der mit The-Coral-Sänger James Skelly als Produzenten und dessen Bruder Alfie im Management gut aufgestellten Gruppe ihr erstes Nummer-eins-Album. Der Nachfolger ist noch besser. Unter der mit mehr Tiefenschärfe operierenden Breitwand-Klangregie von Jim Abbiss (Arctic Monkeys, Editors, Kasabian) geraten die zwischen Jangle- und Britpop oszillierenden Songs zu armausbreitenden Hymnen nicht nur für jene Jugendzimmer, an deren Wänden früher mal Poster von The Smiths oder The Housemartins gehangen hätten.
So dürfen fingerschnipsender Frühsechziger-Soho-Chic, wie ihn Rialto mal vorübergehend perfektioniert hatten („I Know“), oder das Lathums-Äquivalent zur grenzenlosen Gutlaunigkeit von The Beautiful South („Lucky Bean“) auf dieser platzhalterfreien Platte genauso wenig fehlen wie die großgestenvolle Piano- und Akustikballadenkunst von „Turmoil“ oder „Undeserving“. Womit sich zur Fazit-Findung passenderweise der Namensstifter des Jangle-Pop-Genres, Bob Dylan, ins Feld führen lässt. Dieser hatte bezüglich seines 2001er Albums LOVE AND THEFT die hübsche Analogie angebracht, besagtes Album sei wie eine Greatest-Hits-Platte, allerdings ohne die Hits – zumindest bis dato. Das gilt auch für FROM NOTHING TO A LITTLE BIT MORE.