The Killers :: Hot Fuss
Von wegen Mörder! Vier Wüstensöhne fördern die Wiederbelebung des Achtziger-Jahre-Pop.
Man muss sich schon über die Einfallslosigkeit mancher neuen Bands wundern. Vor gut einem Jahr debütierte das LoFi-Rock-Duo The Kills, im New Yorker Stadtteil Brooklyn machen sich The Little Killers mit ihren ersten Singles bemerkbar, und nun gibt es zu allem Überfluss auch noch The Killers. Für Verwirrung ist also gesorgt. Es spricht aber einiges dafür, dass sich die letztgenannten Jungs aus Las Vegas etwas hartnäckiger ins Bewusstsein bringen können als die anderen Bands mit dem „kill im Namen. Das scheinen The Killers allerdings auch von vornherein so geplant zu haben, HOT FUSS bedeutet schließlich so viel wie „reichlich Wirbel . Musikalisch erinnern The Killers an jene Zeiten in den achtziger Jahren, als aus schrägen New-Wave-Bands Stadionrock-Millionäre wurden. Das ist schon denkbar schlechter Ausgangspunkt, könnte man meinen, wenn da nicht diese unglaubliche melodische Kraft der Killers wäre, die alle Bedenken sofort an die Wand drischt. Vor allem am Anfang dieses selbst produzierten Debütalbums machen die vier Wüstensöhne rein gar nichts falsch. Im Opener „Jenny Was A Friend Of Mine“ röhrt Sänger Brandon Flowers wie ein hysterischer Simon Le Bon, später auch gerne einmal wie Rick Witter von den Britpop-Sekundanten Shed Seven. Ansonsten wechseln sich, was die Grundstimmung von HOT FUSS angeht, schon einmal Licht und Schatten ab. Den auffälligen Refrain „l’ve got soul but Im not a soldier“ trägt Brandon Flowers mit viel Gospelverve vor, und durch andere Songs ziehen sich die Keyboardschwaden klassischer Achtziger-Jahre-Düsterpopbands wie The Cure. Aber zu jeder Zeit bringen The Killers auf ihrem Debütalbum das Kunststück fertig, britischer als alle Britbands zu klingen. Und nebenbei auch noch viel besser als alles andere, was augenblicklich an angeblich so tödlichen, äh, Killerbands auf dem Hype-Markt kursiert.
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