The Howling Hex :: Wilson Semiconductors

Gitarrist Neil Hagerty auf dem spartanischen Selbsterfahrungstrip durch den Garagen-Rock.

Spartanisch ist doch immer wieder schön. Neil Hagerty hat The Howling Hex endgültig zum Egotrip verschlankt und das darf man bitte auch hören. Während er als Gitarrist bei Pussy Galore und Royal Trux die Garage einst noch überaus üppig dekorierte, legt er auf Wilson Semiconductors nun systematisch die rohen Wände offen. Unter dem Putz liegen vier Songs in 33 Minuten und jeder einzelne bekommt, so viel Großzügigkeit muss sein, eine monotone Basslinie und darüber rudimentären Gesang mit denkbar simplen Melodie-Ideen. Doch das alles dient nur als Rahmen, in dem die Gitarre alle Freiheiten bekommt. Die nutzt sie mit knarzenden Riffs und kinderliedhaften Licks, kruden Tonfolgen, der gelegentlich platzierten Rückkopplungsorgie und dem einen oder anderen Gitarrensolo, das die Erfahrungen während eines zünftigen Zahnarztbesuches zu verarbeiten scheint. Als Forschungsarbeit an den Grundlagen des Rock’n’Roll hat das durchaus seine Berechtigung, aber während, sagen wir mal, The Black Keys aus einer vergleichbaren Versuchsanordnung immer wieder Hits zu melken verstehen, scheint Hagerty vor allem interessiert an der Selbsterfahrung.

Key Tracks: „Reception“, „Play This When You Feel Low“