The Housemartins – The Best Of

Sie waren eine der liebenswertesten Bands der achtziger Jahre. Und auf eine sympathische Weise harmlos. Weder trugen sie die rüde Agressivität der Punks zur Schau noch staffierten sie sich als grell geschminkte und eitel gewandete Pop-Dandys aus. Hinzu kam, dass The Housemartins, gegründet im Jahr 1984 im englischen Hüll, musikalisch die Fahne desSixties-Pop hoch hielten, einen fein entwickelten Sinn für anspruchsvolle und doch zugängliche Melodien hatten und ihre Songs überdies unspektakulär, geschmackvoll und ohne den damals zeitgemäßen Produktionsglitter inszenierten. Die perfekte Popgruppe also – fragt sich, warum sie zwischen all den Kaspern nicht zu Superstars wurden, sondern im Grunde, abgesehen von ein paar Hits, immer eine Kultband blieben, allerdings eine mit einer fanatisch treuen Fangemeinde. Wer sich heute the best of the housemartins anhört, der vermag kaum zu sagen, aus welchem der letzten drei Jahrzehnte die lockerflockigen Pop-Miniaturen stammen. Nur britisch klingen sie, wie es britischer kaum geht. Das Geheimnis der Band war vielleicht die kreative Spannung zwischen den beiden Köpfen, Paul Heaton (Gitarre, Gesang) und Norman Cook Bass, Gesang). Ersterer hatte ein Faible für eleganten Pop und tendierte im Laufe der Zeit immer mehr Richtung Cocktail-Jazzpop. Cook indes entwickelte sich Richtung Dancefloor. 1988 zerbrach dieses Gespann, die Band löste sich auf. Paul Heaton setzte seine Visionen fortan mit The Beautiful South um. Norman Cook gründete zunächst Beats International, machte aber vor allem in den späten neunziger Jahren als Fatboy Slim Furore. Rewind: Wir hören „Happy Hour“, den Einstandshit der Housemartins, das zackige „Five Get Over Excited“, die wunderschöne A-capella-Lesung des Isley-Brothers-Originals „Caravan Of Love“ und das elegante „Build“. Das ist die perfekte Sommer-Autofahrmusik. Und sollten Sie über einen DVD-Player an Bord verfügen, schieben Sie doch die Bonus-DVD ein, damit Ihre Mitfahrer neben der fröhlichen Musik auch ein paar bunte Video-Clips zu sehen bekommen.