The High Hamas – Can Cladders

Anfang des laufenden Jahrzehnts näherten sich die (befreundeten) The High Hamas und Stereolab soundästhetisch immer mehr aneinander an. Die einen wurden immer elektronischer, die anderen immer akustischer, bis man die zwei britischen Bands fast nicht mehr auseinanderhalten konnte. Was natürlich um so mehr unterstrichen hat, was diese beiden Bands eigentlich wollten. Den Pop-Wohlklang aus zwei verschiedenen Richtungen angehen, can CLADDERS, das neue Album der High Llamas, das erste seit dreieinhalb Jahren, geht zurück zu einem träumerischen Akustikpop, dem man nicht krumm nimmt, dass er nahe am Kitsch gebaut ist. Was schon für das 2003er Album BEET, maize & CORN gegolten hat. Man gerat leicht in Versuchung, diese wunderbare Wattemusik mit ihren Streichern, der Harfe und der Klarinette mit den Beach Boys zu vergleichen, weil die sich auch ein paar Platten lang Mühe mit den Arrangements gegeben haben. So wie sich Sean O’Hagan Mühe damit gibt. Ja, der Beach-Boys-Vergleich ist statthaft, aber man kann diesen Bah-BahBahs der Frauenchöre und diesem Harmoniege5ang auch die soundästhetische Nähe zu Brazil-Bossa-Nova-Poppern wie Sergio Mendes und Folk-Poppern wie The Mamas & The Papas nicht absprechen. Auf jeden Fall ist diese Musik in den 60er-Jahren verwurzelt. Und das ist schon mal gut in einer Zeit, in der alles nach den 80er-Jahren klingt. VÖ; 23.2. >>>

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