The Hidden Hand – Mother Teacher Destroyer

Manche Musiker ernten nicht die großen Schecks, dafür aber jede Menge Respekt bei Kollegen und ergebenen Fans abseits des Massenpublikums – Scott „Wino“ Weinrich ist so ein Fall. Durch sein maßgebliches Mitwirken bei so einflussreichen Acts wie Saint Vitus und The Obsessed [kürzlich auch Probot] ist er so was wie „der Übervater des Doom“. Seine Riffs schlängeln sich auf dem neuen The-Hidden-Hand-Album wieder wie ein endloser Kaugummi aus der Anlage, allerdings eher in gemäßigten Stoner-Rock-Hartegraden. Zwarwird Groove-mäßig mitunter auch in den zweiten Gang geschaltet, aber im Prinzip vertraut Wino weiter seiner furchteinflößenden Pranke und der psychedelischen Stimme, brutzelnde Gitarren inklusive. Dieses Album hat kein Gramm zu viel – weder beim Songwriting noch bei der Produktion. Das hat allerdings auch zur Folge, das man des Waberns irgendwann einmal überdrüssig wird und sich andere Akzente wünscht. Über eine Spielzeit von fast 50 Minuten stellt sich schon mal ein Gähnen ein. Wer aber gern in Lavaströmen versinkt, die Siebziger an sich cool findet und bedauert, dass der Stoner Rock in der Subkultur verschwunden ist, kann bedenkenlos zugreifen – und sich der sanften Walze Wino ergeben.