The Graham Dee Connection :: The 60s Connection
Kenny Bernard & The Wranglers
Live ’65
Acid Jazz/Broken Silence
Schöne, seltene Blüten der Sixties: Rares aus den Soul- und Beat-Archiven der britischen Mod-History
Acid Jazz war immer ein Sammler-Ding. Ein paar Jungs, die alten Jazzfunk und noch ältere Mod-Platten unters Volk jubelten und im stillen Kämmerlein den Kopf schüttelten über diese Acid-House-Musik. Aus dem Sammler-Ding wurde ein Label, aus dem Umfeld des Labels schafften es ein paar Künstler in den Mainstream (zum Beispiel Galliano und A Man Called Adam). Das alles ist auch schon knapp ein Vierteljahrhundert her, und Eddie Pillers rühriges Spezialisten-Label wäre wie so vieles aus dem dünnen Ende der 80er-Jahre der Vergessenheit anheimgefallen, hätte die Wiederentdeckung Terry Calliers in den 90er-Jahren nicht unter dem Logo „Acid Jazz“ stattgefunden. Dass Eddie Piller und seine Freunde seit Jahren schöne seltene Blüten der Sixties auf den Markt bringen, rare Mod Music, Brit-Soul und Jazz-Verwandtes, muss man dem bereits angefixten Sammler nicht erzählen. Dem Rest der Welt darf die Graham-Dee-Compilation als späte Einstiegsdroge empfohlen werden, eine Zusammenstellung von Songs, die der Musiker (Small Faces) als Songwriter oder Produzent zu verantworten hat. The 60s Connection ist ein Querschnitt durch die relevanten Stile der Zeit, vom gepflegten Soundkissen-Soul aus der Produktion des Gerry Shury Orchestras über die hohe Kunst der Ballade (Sharon Tandy) bis hin zum experimentelleren Beat von Fleur De Lys. Bei Live ’65 von Kenny Bernard & The Wranglers handelt es sich um eine extrem gut angespitzte Soul-Party aus der Mitte des Jahrzehnts, manchmal hört sich der Mann, der für ein paar Tage den Bandleader des ganz jungen Saxofonisten David Bowie spielen durfte, wie eine britische Ausgabe von James Brown an.
Louvin Brothers
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