The Good Samaritans
No Food Without Taste If By Hunger
Analog Africa/Groove Attack (VÖ: 3.3.)
Dancefloor-Schatz aus den Achtzigern: Philosopher Okundaye jagte Disco und Funk in den Orbit.
Es muss sich um eine Mini-Auflage gehandelt haben, in der dieses Album 1982 von Nigerias Ladentischen ging. Eigentlich überraschend, denn hinter dem Debütalbum der Good Samaritans steckte einer der Top-Produzenten dieser Zeit, Brother Angel Philosopher Okundaye komponierte zahlreiche Hits in den Achtzigern. Er agierte hier als Multiinstrumentalist und engagierte einige Spitzenleute aus der Region von Benin City für die Aufnahmen im Phonodisk Studio von Ijebu-Igbo.
AmazonIm Vergleich zu den größtenteils Highlife-orientierten Tracks auf der Analog-Africa-Compilation EDO FUNK EXPLOSION Vol. 1 (2021) ist das hier ein richtig schneidender Sound, Okundaye kickt die Disco- und Funk-Grooves mit seinen Dancefloor-Stiefeletten in den Orbit. Man mag das Psychedelic Disco nennen, Tracks wie „Ughamwen-Rhienenemwen“ und „Onughara“ grooven auf einer ähnlichen Wellenlänge wie die Talking-Heads-Hits dieser Jahre, etwa von REMAIN IN LIGHT.
Dass David Byrne stark von westafrikanischer Musik beeinflusst war, ist kein Geheimnis, der Vorwurf des Whitewashing blieb aber nicht aus, wenn die Talking Heads auf ihren Umgang mit Afrofunk hingewiesen wurden. Okundaye zählte zu den schillernden Figuren der Funk-Szene in Nigeria, er produzierte weitere drei Samaritans-Alben. Ob sie jemals veröffentlicht und uns ein Stück weiter in die Tiefen des Edo Funk tragen werden, kann nur Analog-Africa-Chef Samy Ben Redjeb beantworten. NO FOOD WITHOUT TASTE IF BY HUNGER spielt dem Eighties-Funk jetzt – für ein größeres Publikum hörbar gemacht – zunächst die Tracks zu, die ihm zum Dancefoor-Glück noch fehlten.