The Folk Implosion

WALK THRU ME

Joyful Noise/Cargo (VÖ: 28.6.)

Die Weird-Folk-Pioniere erreichen den Zustand der Zeitlosigkeit.

Und dann kommt da dieser zweite Song, und einen Moment könnte man meinen, Prince sei wieder­auferstanden, aber der bleibende Eindruck ist der, dass man wieder versteht, wie das Weird und der Freak einst in den Weird oder Freak Folk kamen und welche ­Vorreiterrolle The Folk Implosion dabei spielten. „The Day You Died“ heißt der Song von WALK THRU ME, dem Album, mit dem das Duo aus Dinosaur-Jr.- und Sebadoh-Bassist Lou Barlow und Schlagzeuger John Davis nach 25 Jahren ein Album-Comeback versucht.

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Dominiert wird WALK THRU ME von den typischen Barlow-Songs, die oberflächlich gemütlich rollen, aber unterschwellig gefährlich ­ vibrieren – wie ein Lastenfahrrad mit überdimensioniertem E-Antrieb. Aber vor allem fällt nach ­einem Vierteljahrhundert auf, dass sich The Folk Implosion einerseits ein wenig zum Rock hin verändert haben, andererseits aber durch die Integration von Instrumenten wie Setar, Oud, Saz und Tombak noch ein wenig seltsamer klingen.

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Vor allem aber sind sich Barlow und Davis treu ­ geblieben, und die Seltsamkeit, die ihre Musik dem Folk-Genre abgewann, ist mittlerweile so selbstverständlich, dass selbst ein FOLKLORE-Album von Taylor Swift die Charts toppen kann – und mithin die Pioniere der Entwicklung ein wenig von gestern klingen. Weil aber das Songwriting superb ist, verwandelt sich diese schrullige Gestrigkeit unverzüglich in üppige Zeitlosigkeit.

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