„The Florida Project“-Kurzkritik: Amerikanisches Treibgut


Das andere Magic Kingdom: Wenn Kindheit täglich ein Abenteuer ist.

Das Treibgut der amerikanischen Gesellschaft bleibt unverändert im Fokus der Filme von Sean Baker. Aber visuell könnte „The Florida Project“ nicht weiter weg sein vom Vorgänger (dem komplett auf einem iPhone gefilmten „Tangerine L.A.“). In knalligen, satten Farben und auf 35 mm gedreht, entfaltet dieser Film einen fast märchenhaften Zauber, den man erst mal schwer in Einklang bringt mit der bitteren Realität, in der die Geschichte spielt: Ein Sommer in Kissimmee, Florida,ein paar Kilometer von Disney World entfernt.

In einem Billigmotel leben Menschen, die nur einen Schritt entfernt sind vom Leben auf der Straße – Mittellose, die jeden Tag um die 35 Dollar für die nächste Übernachtung kämpfen müssen. Aber „The Florida Project“ ist nicht als reines Sozialdrama angelegt, sondern wird aus den Augen des quirligen, sechsjährigen Mädchens Moonee erzählt, das den Sommer erlebt, als gehöre sie zu den „Kleinen Strolchen“ – auch wenn ihre Mama sich prostituieren muss, um sie über Wasser zu halten. Ein irrer Film, den man gesehen haben muss.

„The Florida Project“ startet am 15. März in den Kinos. 

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