The Feelies :: Here Before
Bar None/Indigo
Das Comeback-Album nach einem 19-jährigen Bandschlaf: Mercer, Million & Co spielen die Indie-Schrabbelgitarren der Achtziger ganz ausgeschlafen fort.
Von den Feelies einen relevanten Beitrag zur aktuellen Popmusik erhalten zu wollen, ist ungefähr so aussichtsreich wie Lothar Matthäus oder Berti Vogts im Jahr 2011 dazu zu bewegen, richtungsweisende Elemente des Vorwärtsverteidigens zu entwickeln. Wir verneinen hier also auf höchstem Niveau. Ein paar Minuten immerhin waren die Feelies die beste Band der Welt, die beste nervöse Jungmännercombo, die New Jersey gegen den drohenden Post-Punk-Ennui der frühen Achtziger aufzubieten hatte. Von den Crazy Rhythms des 1980er Debüts sind vielleicht ein paar ferne Erinnerungen geblieben, Glenn Mercers und Bill Millions Wiederauferstehungskommando nach einem 19-jährigen Bandschlaf zehrt aber noch von der spröden Melodik und dem emphatischen Geschrabbel, das Fans der frühen Tage kultisch verehren. Das sind auch die beiden Elemente, die Here Before beherrschen, ganz vorteilhaft haben sie die Songs an den Ecken und Enden aufgeraut („When You Know“ ist der Garagen-Rock-Track des Comebacks) oder an der Beschränkung auf Wesentlichkeiten gearbeitet (gut gelungen mit „Morning Comes“). Dass die Feelies damit keinen Beitrag zur Popgeschichte mehr schreiben, sondern ihr eigenes Ding ganz ausgeruht auf weitgehend hohem Niveau fortschreiben, ist das Beste, das Fans und Junghörern passieren konnte.
Key Tracks: „Should Be Gone“, „When You Know“, „Way Down“
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