The Fall – Live At The Witch Trials Dragnet
Mehr Punk als die Sex Pistols oder selbst The Clash und in ihrer gloriosen Unerbittlichkeit, ihrer dickschädeligen Grandezza auf Augenhöhe mit den unheiligen und ebenfalls gänzlich humorlosen Bilderstürmern Wire: The Fall streuten von ihrer ersten Platte an, der im August 78 erschienenen bingo-masters break-out-ep, mächtig Sand ins Getriebe der Geldscheffelmaschine Popmusik. Jene EP gibt’s als eine von vielen Dreingaben auf dem Rerelease des Aufsehen erregenden ersten, binnen eines Tages aufgenommenen Longplayers von Mark E. Smith und seinen Mitstreitern. Auf live at the witch trials verbanden The Fall die eiskalte Aggressivität von Velvet Underground laber ohne deren sexuelle Untertönel und die Non-Musician-Attitüde von Roxy Music (aber ohne deren Artrock-Chic] mit der Energie des Punk und ihren Hasstiraden auf alle Konventionen in Pop und Gesellschaft. Die Doppel-CD enthält neben der Original-LP Singles, Live-Mitschnitte und die semi-legendären John-Peel-Sessions von 1978. Knapp 30 Alben haben Smith/The Fall seither veröffentlicht, einige zugänglicher, einige elaborierter, aber kein einziges darunter, das es an Intensität mit diesem Debüt aufnehmen könnte. Auch dragnet nicht, die im Herbst 1979 erschienene zweite Platte, jetzt ebenfalls in einer „expanded edition “ zu haben, indes als Einzel-CD mit „nur“ elf Bonustracks, davon fünf Takes der Single-A-Seite „Rowche Rumble“ sowie drei Versionen der Flipside „In My Area“. Die Musik ist dissonanter Strichmännchen-Punkrock ohne Fokus, rüde, rücksichtslos, archaisch, vorgetragen mit dem Gestus steinalter Bluesmänner. Music for the masses war das gestern nicht und ist es heute nicht. Mark E. Smith hat auch nach 25 Jahren keine Ahnung, was er will, aber er weifi, wie er’s kriegen kann – er mag vielleicht ein egomanisches Strichmännchen sein, aber er ist keine Karikatur,
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