The Electric Soft Parade – No Need To Be Downhearted

Während sich die Speicherkapazität der letzten treibenden Kraft der Beatles allmählich der Ausschöpfung nähert, werden einige seiner Eleven nicht müde, sich in den von ihm mit geschaffenen Soundwelten auszutoben. Tom und Alex White gehören, wenn sie unter dem Namen The Electric Soft Parade Musik machen, zu Maccas besonders gelehrigen Schülern. Kaum hat das dritte Album der Brüder angefangen, befindet man sich irgendwo zwischen abbev road und dem …ja, ich weiß, es ist schlecht, das jetzt zubringen! … „White Album“. Selbstverständlich ist der Balanceakt nicht. Das Duo muss inzwischen ohne Major-Budget auskommen und ist deshalb gezwungen, alles selbst in die Hand zu nehmen: das Spielen aller Instrumente, Aufnahme, Produktion, Nachbearbeitung. Da verlieren andere Musiker schon einmal den Überblick und verfummeln sich im Gestrüpp der Überambition. Die Whites haben aber ein paar wirklich hübsche Songs zustande gebracht, mit denen man spielend leicht durchs Leben stolzieren kann.“Misunderstanding“ ist so ein Exemplar, da sieht man sich sofort verliebt über Sonnenblumenfelder tanzen. Bei „Have You Ever Felt Like It’s Too Late?“ werden Erinnerungen an das ewig unterschätzte Debüt der Pale Fountains wach. Aber auch die sich langsam aufbauende Akustikballade „Secrets“ hat ihren Reiz, denn in ihr steckt eine Botschaft: „Keep your feelings well hid, they will only get trodden on, there are secrets to keep, you don’t have to tell everyone“. Schön gesagt, man muss ja nicht gleich alles herauslassen. Auch der Autor dieser Kritik wird jetzt mal zum Schluss kommen. Den Rest zu dieser Platte kann jeder für sich selbst entdecken. Es lohnt sich.

www.electricsoftparade.com