The Divine Comedy
Absent Friends
Große, teils epische Popmusik, britischer als Fish 4 Chips, Queen Mum und Monty Python. Schöner als der Big Ben in sternenklarer Nacht und perfekter als der englische Rasen im Regents Park.
Neil Hannon hat erneut seine scheinbar unendlich große Schatzkiste geöffnet und der Welt elf Songjuwelen geschenkt. Zarte Streicher-Arrangements schwingen sich immer wieder zu barocken Höhen auf, und alles schwankt zwischen schrulligem, augenzwinkerndem Humor und wundervoller Romantik. Musikalisch füllt Hannon noch immer die Lücke zwischen Frank Sinatra, George Gershwin und Burt Bacharach. Nur die schlimme Hippie-Matte, mit dererdie Getreuen unter uns noch zum letzten Divine-Comedy-Album erschreckte, ist – dem Himmel sei Dank -wieder verschwunden. Alle Songs stammen nun gottlob wieder aus seiner Feder. Und so könnte eigentlich alles gut werden, wenn da nicht dieser eigensinnige Endkonsument wäre, der sich hierzulande leider viel zu lange diesem Ausnahmekünstler verweigert hat und sich weiter zu verweigern droht. So stellt sich auch beim mittlerweile sechsten Album von The Divine Comedy wieder die gleiche Frage: „Muss nicht jeder gute Mensch diese Musik lieben?“ Ja. muss er!