The Dears
Lovers Rock
Dangerbird/Membran (VÖ: 15.5.)
Kanadisches Britpop-Drama vom Ende jeglicher Liebe.
Als den Dears 2003 mit dem großen Entwurf NO CITIES LEFT der Durchbruch gelang, stand in den Konzertankündigungen regelmäßig, bei dieser Band handele es sich um die kanadischen Smiths und bei Sänger Murray Lightburn um einen Morrissey-Wiedergänger – damals noch ein Kompliment.
AmazonThe Dears haben danach regelmäßig neue Platten rausgebracht, doch litt das Werk zusehends unter Redundanz: Das Drama blieb groß, doch wenn das Herz zum tausendsten Mal bricht, verliert auch der größte Melancholiker das Interesse. Vor einigen Jahren suchte die Band ihr Heil in einem zweigeteilten Werk namens TIMES INFINITY, bis auf die Kernhörerschaft bekam das kaum jemand mit.
LOVERS ROCK soll nun zum Neustart werden. Mit zehn Songs, die mit Titeln wie „I Know What You’re Thinking And Its Awful“ zeigen, wohin die Reise geht. Murray Lightburn – als Person of Colour ein guter Gesprächspartner, wenn es um Rassismus in der Indie-Szene geht – deutet das Ende einer Liebe gerne apokalyptisch. Was dem Album größtenteils fehlt, sind Songs, die mehr bieten als formelhaftes Britpop-Balladenfutter.