The Darkness
Pinewood Smile
Cooking Vinyl/Sony
Die Hardrock-Humoristen können nicht anders und haben, siehe Artwork, gut Lachen. Wie wir.
Für eine Band, die viel zu viele als Novelty-Act abtun, die viel zu schnell viel zu groß und noch schneller wieder viel zu klein geworden ist, werden für The Darkness anhaltend feuchte Träume wahr: Zum einen durften sie neulich Konzerte der bislang weltweit erfolgreichsten Konzertserie 2017, der Retour-Tour ihrer großen Vorbilder Guns N’ Roses eröffnen. Zum anderen sitzt nach dem kurzen Gastspiel von Emily Dolan Davies nun Rufus Taylor, Filius des Drummers ihrer allergrößten Vorbilder Queen, am Schlagzeug. Das ist so irre und passend wie die Verpflichtung von Ringo-Sohn Zak Starkey im letzten Line-up von Oasis.
Was kann diese Band ernsthaft sonst noch erreichen? Die Höhen, in die sie ihr Multi-Platindebüt PERMISSION TO LAND 2003 geschleudert hatte, sehen sich die Hawkins-Brothers Justin und Dan zwar längst wieder von unten an, was auf ihrem fünften Album auch textlich oft aufgegriffen wird. Dennoch singen sie berstend vor Überzeugung: „And we’re never gonna stop shitting out solid gold“ in ihrer AC/DC-Dampf- also Stampflok. Um die alte Puff-Daddy-Logik zu bemühen: Won’t stop, can’t stop.
The Darkness können gar nicht anders als Stadionrocker rauszublasen – im Notfall eben auch in leere Stadien. Thin Lizzy („Japanese Prisoner Of Love“), die Beatles („Stampede Of Love“) und eben Queen (omnipräsent, am stärksten aber dank des „Red Special“-Gitarrensounds auf „Why Don’t The Beautiful Cry“) sind ihr Herzblut.
Insgesamt poppiger als der für ihre Verhältnisse brachiale Vorgänger LAST OF OUR KIND schließt das hoch melodiöse PINEWOOD SMILE an das Comebackalbum HOT CAKES von 2010 an. „I Wish I Was In Heaven“ und „Southern Trains“ sind Classic-Rock-Hits, die nie Klassiker werden. The Darkness sind die größte Band einer Generation, die es nicht gibt.