The Darkness
Live At Hammersmith
Cooking Vinyl/Sony
Hardrock, lieber zu spät als nie: eine der unterhaltsamsten Live-Shows konserviert.
Ein klassisches Live-Album, hier und jetzt, ohne DVD und Blu-ray, selbst bei einer so visuell arbeitenden Band. Dazu noch 14 Jahre zu spät dran. Denn wenn Sänger Justin Hawkins zu Beginn von „Friday Night“ daran erinnert, wie er 2004 auf dem Rücken eines falschen, aber immerhin weißen Tigers ein ausuferndes Gitarrensolo spielend über den Köpfen der ausverkauften „Wembley-Arena“ schwebte, dann will man doch Dokumente aus genau dieser Zeit sehen oder zumindest hören.
Damals, als der Aufstieg von The Darkness zu größtem Weltruhm unabwendbar schien – und dann doch nicht eintrat. Aber selbst und gerade damals waren die Revival-Rocker komplett aus der Zeit gefallen und so ist ihre erste Live-Platte nur konsequent für eine Band, der es stets um maximalen Anachronismus ging. Unterhaltsam ist der Mitschnitt ihrer „Tour de Prance“ –„prance“ steht passenderweise für eine tänzelnde Bewegung – allemal: ein extrem kurzweiliger Überblick über die durchweg guten bis sehr guten fünf Studioplatten der Gruppe.
Bei 19 Stücken ist sogar Platz für die B-Seite „Makin’ Out“ und den Festtagsklassiker „Christmas Time (Don’t Let The Bells End)“ – die Show wurde am 10. Dezember aufgezeichnet. Doch überlassen wir Hawkins das Fazit: „Was zählt im Leben, sind Erfahrungen, nicht der Besitz. Dies ist eure Chance, die Erfahrung eines Konzerts von The Darkness zu besitzen.“
Klingt wie: Thin Lizzy: Live and Dangerous (1978) / Queen: LIVE KILLERS (1979) / AC/DC: AC/DC Live (1992)