The Darkness

Easter Is Cancelled

Cooking Vinyl/Sony Music (VÖ: 4.10.)

Der Satire-Rock kommt zu einem überkandidelten Endpunkt.

Nach reiflicher Überlegung kam Justin Hawkins zu folgendem Schluss: Dieser Rock’n’Roll hat uns zu oft verarscht, seine Zeit ist gekommen, nun muss er sterben. Aber just in diesem Moment: ein animalischer Schrei aus tiefster Kehle. Nein, er ist nicht tot, noch lange nicht, der Rock’n’Roll.

Amazon

Interpretiert man „Rock And Roll Deserves To Die“, den Opener, richtig, dann soll man EASTER IS CANCELLED, des neue Album von The Darkness, wohl verstehen als allerletzte Lebens­rettungs­maßnahme. Und wie die britische Band den todkranken Patienten beatmet: mit AC/DC-Riffs, ZZ-Top-Riffs und Black-Sabbath-Riffs, mit Hochgeschwindigkeits-Riffs und Glamrock-Riffs, mit epischen Refrains und Eunuchen-Gesang, kreischenden Gitarren-Soli, Spannungsbögen in „Stairway To Heaven“-Tradition und theatralischen Songstrukturen.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Ja, hier wird was aufgefahren. Dermaßen viel, dass sich so deutlich wie nie bei The Darkness jenes Gefühl einstellt, das man ja eigentlich schon immer hatte: Dass das mindestens ein, zwei Umdrehungen zu überkandidelt ist, dass man es nicht mit Musik, sondern mit Satire zu tun hat – und dass das alles nur eine große Verarsche ist. Dazu passend hat Hawkins angekündigt, dies sei „das letzte konventionelle Album“ der Band, zukünftig wolle man sich „höheren Kunstformen“ widmen.

EASTER IS CANCELLED im Stream hören:

Spotify Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Spotify
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.