The Dark :: Ici d’Ailleurs/Cargo

Electronica wie aus einem Paralleluniversum: dunkel, verstörend und seltsam.

Matt Elliott alias Third Eye Foundation war schon immer ein besonders seltsamer Eigenbrödler, der sich mit seiner Musik ganz bewusst von allen anderen Strömungen und Genres abgrenzte. Daran hat sich nichts geändert. An sein im Jahr 2000 veröffentlichtes Meisterwerk Little Lost Soul kommt The Dark zwar nicht ganz heran, aber seine Songs besitzen immer noch eine besondere Magie. In den vergangenen zehn Jahren scheint den Gitarristen und Sänger aus Bristol dieses Projekt, verglichen mit der Zahl seiner Soloveröffentichungen im selben Zeitraum, nicht besonders interessiert zu haben. Warum er ausgerechnet 2010 Third Eye Foundation wiederbelebt, bleibt sein Geheimnis. Wahrscheinlich hat sich in den letzten Monaten einfach zu viel Material angesammelt, das konzeptuell nicht auf seine Solowerke passte. Unterstützt von den beiden Multiinstrumentalisten Louis Warynski (Chapelier Fou) und Chris Cole (Manyfingers), deren Beiträge Matt Elliott teilweise bis zur Unkenntlichkeit verfremdete, entstanden fünf zum Teil über elf Minuten lange Nummern, die dem Hörer alles abverlangen. Vor allem der mit Dubstep- und Drum’n’Bass-Beats unterlegte Titel „Standard Deviation“ ist harte Kost. Elliott hat kein Interesse daran, sich in irgendeiner Weise kompromissbereit zu zeigen. The Dark ist die perfekte Musik für graue Novemberabende: düster, unnahbar und von einer existenziellen Ausweglosigkeit geprägt. Und trotzdem strahlt diese Musik in ihrer schieren Undurchdringlichkeit eine intellektuellle Kälte und Schroffheit, der man sich nur äußerst ungern aussetzt.