The Crookes :: Chasing After Ghosts
Fierce Panda/Cargo
Indie-Pop aus der Arbeiterstadt Sheffield, der wohl keinen Hype auslösen wird.
The Crookes stammen aus dem gleichnamigen Vorort von Sheffield, der ehemaligen Industriestadt, die schon bessere Tage gesehen hat. Die Stahlproduktion spielt in der Region keine Rolle mehr, Pop schon. Bands wie Cabaret Voltaire, The Human League, Pulp, Heaven 17 und Arctic Monkeys gründeten sich dort im Norden Englands, und nicht selten nahm das Leben der Arbeiterklasse Einfluss auf Musik und Texte dieser Bands. Diese Kitchen-Sink-Stories finden sich auch in den Songs der 2008 gegründeten Crookes, diesen Angry Young Men, die zwischen Ängsten und Romantik taumeln. Frontmann George Waite singt mit seiner klasse Stimme in dem Song „Youth“ die Worte: „With split lips, oh a smile can be heard“, „Does it show in my sunken eyes, that these concrete skies move too slow?“ Nicht alle Gedanken tragen diese Schwere in sich, schon gar nicht ist sie in der Musik zu finden. Geprägt wird das Gitarren-Pop-Debüt Chasing After Ghosts von federnden Rhythmen und griffigen Melodien. Unüberhörbar weht der Geist der Smiths, von Orange Juice und des Rock’n’Roll der Fünfzigerjahre durch die Songs, die nie an der Temposchraube drehen. Im Gegensatz zu vielen britischen Bands aber gelingt den Crookes kein furioser Start, kein euphorisches Erstwerk, das einen völlig mitreißt. Hier wächst dennoch etwas heran, denn Chasing After Ghosts klingt schon wesentlich reifer als die 8-Track-EP „Dreams Of Another Day“, die im September vergangenen Jahres erschien.
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