The Courteeners – St.Jude

Ein Sänger einer Band aus Manchester, der ständig seinen Mund aufmacht und sich dabei mit der halben Welt anlegt-kommt das nicht irgendwie bekannt vor? Das Großmaul heißt in diesem Fall Liam Fray und ist Sänger der Courteeners. Fray ist kein Typ, der uns erzählt, dass er und nur er der Größte ist Nein, für seine jungen Jahre hat er ein erhebliches Frauenproblem. In „Cavorting“ erzählt er mit spürbarer Abscheu von „überbewerteten, dehydrierten und glubschäugigen Mädchen“, die 16 Pillen im Minibus schmeißen, nichts essen und nie schlafen. Fray macht sich mit arroganten Ansagen beim weiblichen Geschlecht bewusst unbeliebt. Paradox. Wer weiß, vielleicht will er mit seiner Attitüde auch nur vergessen machen, dass seine Band rein musikalisch gesehen nicht viel Originelles bietet. The Courteeners sind ein typisches Produkt der Post-Libertines-Generation. Sie spielen rotzübersäten Schrammelpop, der vom wieder allgegenwärtigen Stephen Street professionell glattgebügelt wurde. Im Fall von „No You Didn’t, No You Don’t“ sind die Parallelen zu Pete Dohertys einstiger Einstiegsdroge offensichtlich. Trotz allem gibt es hier auch Songs, die Potenzial andeuten („Not Nineteen Forever“). In anderen steckt typisch nordenglische Romantik(„Please Don’t“). Das mit den Texten aber sollte Fray noch mal überdenken.

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